Zu den Schätzen des Stadtarchivs gehören auch die ersten Reiseführer über Villingen und Schwenningen, die ab Mitte des 19. Jahrhunderts eine große Rolle einnahmen. Repro: Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Archiv: Blitzführer hielten umfangreiche Informationen bereit

Villingen-Schwenningen. In der Serie "Archivale des Monats" stellt das Stadtarchiv Villingen-Schwenningen seine Schätze vor. Passend zum Sommermonat Juli heißt es "Ferienzeit ist Reisezeit".

Auch der Schwarzwald ist für viele ein beliebtes Reiseziel. Der Fremdenverkehr setzte im Schwarzwald ab den 1860er-Jahren ein, die verkehrsgünstige Anbindung an die Schwarzwaldbahn- und Höllentalbahn-Linie verstärkte diese Entwicklung. Gedruckte Reisehandbücher spielten ab Mitte des 19. Jahrhunderts zunehmend eine Rolle im Verlagswesen.

Im Zeitalter ohne Telefon und Internet war Karl Baedeker der Erste, der den Markt der Reiseführer als Nachschlagewerke für Sehenswürdigkeiten, Übernachtungsmöglichkeiten und Restaurants erkannte. Es entstanden aber auch kleine, regionale Reiseführerverlage. Zwei Beispiele aus der Reihe "Blitzführer" des Freiburger Lorenz-Verlages befinden sich im Bestand 5.22 Stadtchronik im Stadtarchiv: Schwenningen aus dem Jahr 1906 und Villingen aus dem Jahr 1912. Die Blitzführer hielten für die Reisenden umfangreiche Informationen bereit. Im Vordergrund standen zunächst praktische Hilfen, wie die Fragen nach Unterbringung, Verpflegung und Einkaufsmöglichkeiten.

Dabei war die Ausstattung der Hotels natürlich entscheidend. So warb das Schwenninger Hotel Rössle in einer Anzeige damit, Geschäftsreisenden "Centralheizung", "elektrisches Licht" und "Badezimmer" zu bieten. Ein Luxus der damals noch nicht selbstverständlich war.