Die Volksbank-Vorstände (von links) Daniel Hirt und Ralf Schmitt demonstrieren zusammen mit dem Vorstandsvorsitzenden Joachim Straub am Demo-Terminal ein Stück digitale Zukunft der Volksbank. Foto: Spitz Foto: Schwarzwälder Bote

Bilanz: Regionales Institut betreut fast sechs Milliarden Euro ihrer Kunden / Bezahlen per Smartphone kommt

Villingen-Schwenningen. Auch im Jubiläumsjahr waren die Herausforderungen an die Volksbank Schwarzwald-Baar-Hegau groß, am Ende jedoch sei das Ergebnis besser ausgefallen, als zu Jahresbeginn erwartet, so die Bilanz eines zufriedenen Volksbank-Vorstandsvorsitzenden Joachim Straub.

Wie genau die Zahlen, Daten und Fakten der regionalen Volksbank aussehen, erläuterte er gemeinsam mit den Vorständen Ralf Schmitt und Daniel Hirt bei der Bilanzpressekonferenz am Mittwoch.

Nahezu sechs Milliarden Euro beträgt das betreute Kundenvolumen. Die Bilanzsumme stieg um fünf Prozent auf rund 4,3 Milliarden Euro – man darf sich erneut über drei Prozent Dividende freuen. Die Zinserträge seien etwas rückläufig, so Straub. Und die Zinswende sei noch immer nicht absehbar, wenngleich sie irgendwann einmal zu erwarten sei. Doch eine aller Voraussicht nach auch im laufenden Jahr noch blühende Konjunktur sei eine gute Basis für ein stabiles und wachsendes Kreditgeschäft.

Zukunft gestalten – was dieser Volksbank-Slogan vor Ort bedeutet, machte das Trio eindrucksvoll deutlich. Die Volksbank in der Region marschiert digital voran. "Digitalisierung ist ja keine vorübergehende Entwicklung", scherzt Ralf Schmitt und weiß: "Wir werden in Deutschland in fünf Jahren unsere Infrastruktur nicht mehr wiedererkennen." Die Volksbank ist es für digital aufgeschlossene Kunden schon jetzt nicht mehr. Weil der Digitalisierung nicht durch eine plumpe Geschäftsstellenschließung Rechnung getragen werden soll, baut man mit der vorhanden Mannschaft von rund 450 Mitarbeitern weiter an der Zukunft. In Mönchweiler ist man dort schon angekommen. Als eine Mitarbeiterin dort in den Ruhestand eingetreten sei, habe man die Situation genutzt, erzählt Schmitt. "Da können wir ehrlicherweise keinen personellen Ersatz mehr einstellen." Dafür gibt es dort – wie in Gailingen, im Unterkirnacher Landmarkt, in Hüfingen oder in Kürze am Villinger Hoerco auch – jetzt ein hochmodernes Terminal mit Telefonhörer. Wer zu diesem greift, kann mit einem Kundenberater am Bildtelefon seine Belange besprechen – legitimiert beispielsweise durch die Abfrage verschiedener Daten und gegebenenfalls des Zeigens seines Personalausweises. "Das kommt zunehmend gut an bei unseren Kunden", freut sich Schmitt. Klar, dass die Servicezeiten solcher Terminals andere sind als am Bankschalter – eine Mittagspause hat dieser auch nicht. Ab Juli soll das System auch auf Computer, Tablets oder Smartphones gebracht werden. Eine weitere Neuerung: Ab Ende Juli soll es in Villingen bei der SB-Geschäftsstelle auf dem Hoerco-Parkplatz eine Art Drive-In-Geldautomat geben. Und ab August soll die Girocard mobile die Kundschaft erobern – dabei wird die Bankkarte in die Banking-App von Android Smartphones integriert (bei iOS noch nicht möglich), um überall in den Läden, wo schon jetzt berührungsloses Zahlen per Karte möglich ist, bezahlen zu können – je nachdem, wie der Kunde das programmiert per Fingerprint, Gesichts-Scan oder Tan. Auch die Möglichkeit, Geld von einer Person an eine andere zu schicken oder anzufordern will die regionale Volksbank in Kürze schaffen.

Cost Income Ratio: 53,8 Prozent

Bilanzsumme: 4,3 Mrd. Euro

Dividende: 3 Prozent

Kundeneinlagen: 3,1 Mrd. Euro

Kundenkredite: 2,9 Mrd. Euro

Zinsüberschuss: 70,2 Mio. Euro

Verwaltungsaufwand:

48,2 Mio. Euro

Mitglieder: 53 784

Mitarbeiter: 454

Geschäftsstellen: 36