Zwei Perspektiven, unzählige Bilder: Wolfgang Berweck und Hans-Jürgen Götz sind bei der Medienreportage dabei

Von Cornelia Spitz

Villingen-Schwenningen. "Villingen? Das ist meine Heimat!" – der gleiche Satz von zwei völlig unterschiedlichen Menschen ausgesprochen, die "ihr" Villingen auf ganz andere Art kennen – und lieben.

Der Ur-Villinger und Rechtsanwalt Wolfgang Berweck und der Fotograf und hauptberufliche Marketing Manager bei einem großen Computer-Hersteller Hans-Jürgen Götz zeigen heute sowie am Sonntagabend "Villingen damals und heute". Die gleichnamige Medienreportage, die sie gemeinsam mit dem Profifotografen Michael Kienzler sowie dem Moderator und Veranstalter Michael Hoyer im Rahmen des heute beginnenden Internationalen Medienfestivals gestalten, gibt heute Abend einen verblüffenden, aber auch manchen nachdenklich stimmenden Einblick in die Zähringerstadt – atemberaubende Fotos, viel Hintergrundwissen und völlig neue Blickwinkel inklusive.

Für einige dieser Blickwinkel zeichnet Hans-Jürgen Götz verantwortlich. Er hat atemberaubende Zeitraffer-Aufnahmen erstellt. Und er ist es, der den – gemeinsam mit seinem Sohn Florian entwickelten – Oktokopter losließ, eine Art Mini-Hubschrauber, von einer Kamera "bemannt", der Luftaufnahmen einmal aus ganz anderer Perspektive ermöglicht. Am Boden steht Götz und drückt auf den Auslöser.

Fotografieren ist für ihn Entspannung und "ein extrem kreativer Prozess", dem er schon seit seiner Kindheit erliegt, als er zur Erstkommunion seinen "ersten, ganz einfachen Fotoapparat" bekommen hat.

Götz zeichnet bei der Medienreportage "Villingen damals und heute" gemeinsam mit Michael Kienzler für die Aufnahmen aus dem "Heute" verantwortlich. In dem Fundus der historischen Bilder des ehemaligen rasenden Reporters Herbert Schroff hat er trotzdem eines seiner Lieblingsbilder gefunden: Es zeigt einen Lastwagen, voll geladen mit SABA Produkten – "das berührt mich in mehrfacher Hinsicht". Es erinnert ihn an seine Kindheit, ☺ "SABA war überall, viele Menschen in meiner Nachbarschaft haben dort gearbeitet, jeder hatte ein SABA Radio". Und dann war da dieser Fotograf, dieser Herr Schroff, der war überall präsent und er fuhr diesen coolen Oldtimer mit dem SABA Logo drauf: "Irgendwie war das mein heimliches Vorbild, fotografieren, bei SABA arbeiten und Oldtimer fahren – unglaublich!"

Ein anderer "Oldtimer" kommt auf zwei Beinen daher und kennt Villingen wie seine Westentasche: Wolfgang Berweck. Ein gebürtiger Villinger – dessen Vater auch gebürtiger Villinger war. Und einer, der nicht nur das Herzblut, sondern auch die in vielen Stunden ehrenamtlicher, aber auch beruflicher Arbeit geknüpften Verbindungen hat, um sich nach Kräften für sein Villingen einzusetzen. Als Gemeinderat der Freien Wähler ist er nie bequem, aber immer ein eifriger Kämpfer für das historische Villingen.

Bei "Villingen damals und heute" ist er Zeitzeuge und aktueller Beobachter zugleich. Villingen ist "meine Heimat, an der ich hänge". Und auch ein Foto aus dem Schroff-Archiv hat es ihm angetan: Es zeigt das alte Rathaus und gefällt ihm so gut, "weil es innerlich wie äußerlich einen großen Gegensatz darstellt – wie geht es heute im Rathaus zu, und wie ging es wohl damals zu", sagt er, wieder ganz Politiker.

Weitere Informationen: Restkarten für "Villingen damals und heute" am heutigen Freitag um 18 Uhr sowie Sonntag 18 und 20 Uhr in der Neuen Tonhalle gibt es an der Abendkasse. Weitere Infos zum Medienfestival unter www.medienfestival.net