Mit einem Eröffnungs-Waldlauf über 5,3 Kilometer im Germanswald begann die 39. Offene Deutsche Meisterschaft der Transplantierten und Dialysepatienten. Foto: Schwarzwälder Bote

Meisterschaften: Am Samstag Leichtathletik auf dem Hubenloch

Villingen-Schwenningen. Derzeit werden die 39. Offenen Deutschen Meisterschaften für Transplantierte und Dialysepatienten in verschiedenen Sportarten und an mehreren Sportstätten der Stadt ausgetragen. Rund 150 Sportler aus dem In- und Ausland beteiligen sich daran.

Wettkämpfe in Pétanque, Tennis, Radfahren, Schwimmen, Leichtathletik, Kegeln, Golf und Badminton können die Organisatoren vor Ort, Beate und Ewald Bea, mit Unterstützung von zahlreichen Vereinen anbieten.

Mit dabei ist Gudrun Manuwald-Seegmüller, die Vorsitzende des Sportverbandes TransDia Deutschland, Vorstandsmitglied im Europa- und im Weltverband. Sie selbst trägt seit vielen Jahren die Leber eines anderen Menschen in sich und hat nach der Transplantation das Schwimmen für sich als den Sport entdeckt, der ihrem Leben als Transplantierte mehr Qualität verleiht. Der Auftakt der dreitägigen Meisterschaft fand am Donnerstag auf dem Wanderparkplatz der Tannenhöhe am Eingang zum Germanswald in Villingen statt. Forstamtsleiter Tobias Kühn hatte eine 5,3 Kilometer lange Laufstrecke ausgesucht und seine ganze Familie als Streckenposten eingesetzt. Die Landtagsabgeordnete der Grünen, Martina Braun, gab den Startschuss für rund 20 Läufer, Walker und Rollstuhlfahrer.

"Viele haben abgesagt, weil die Anreise sehr anstrengend war", sagte Beate Bea, die selbst seit 16 Jahren nierentransplantiert ist und daher genau weiß, mit welchen Handicaps die Teilnehmer zurechtkommen müssen. Die Stimmung im regennassen Wald war trotzdem gut und die Vorfreude auf die Wettkämpfe zu spüren.

Am Freitag maßen sich die Sportler, von denen sich einige für die Europameisterschaften demnächst in Italien vorbereiten, im Villinger Hallenbad bei den vom SCV ausgerichteten Schwimmwettkämpfen, kegelten beim Eisenbahnerclub in der Güterbahnhofstraße, spielten Golf beim Golf-Club Königsfeld, Tennis mit Hilfe des TC Blau Weiss Villingen und im Kurpark bei der DJK Villingen Pétanque. Der Radclub Villingen betreute für rund 20 Teilnehmer einen Rundkurs am Magdalenenberg.

"Wir sind allen Vereinen sehr dankbar für die Bereitschaft zur Unterstützung unserer Idee", sagt Beate Bea. Von allen Medikamenten, die Transplantierte nehmen müssen, sei Sport das angenehmste. Zugleich wollen die Betroffenen mit dieser Meisterschaft aufmerksam machen auf das aktuelle Problem der zu wenigen Spenderorgane. "Jeden Tag sterben in Deutschland drei Menschen, weil sie kein rettendes Herz, eine Niere, eine Leber oder eine Lunge bekommen", weiß die Behindertenbeauftragte der Stadt.

Am Samstag werden sich die Sportler auf dem Hubenloch zu den Leichtathletik-Wettbewerben mit Unterstützung des Turnvereins und des Lions Clubs Villingen treffen, bevor die Deutsche Meisterschaft am Abend mit einem Abschlussempfang im Villinger Münsterzentrum endet.