Noch immer wird an den tödlichen Unfall auf der Steig erinnert. Foto: Marc Eich

17. 000 Euro kamen bei der Aktion bislang zusammen. Langwierige Ermittlungen zur Unfallursache.

Villingen-Schwenningen - Die Blumen sind langsam verwelkt, die Markierungen der Verkehrspolizei auf dem Asphalt verblassen zunehmend – doch der Schmerz und die Trauer der beiden Familien, die bei dem schrecklichen Verkehrsunfall vor rund einem Monat auf der Schwenninger Steig geliebte Angehörige verloren haben, wird für immer bleiben.

Allerdings sind die Hinterbliebenen der insgesamt drei Toten, die aus Bulgarien sowie Italien stammen, in ihrer Trauer nicht alleine. Denn viele Menschen aus der Region haben sich an der Spendenaktion beteiligt, bei der mittlerweile über 17000 Euro zusammen gekommen sind. Die Aktion läuft über den Caritasverband für den Schwarzwald-Baar-Kreis und wurde von einer Arbeitskollegin des tödlich verunglückten, 37-jährigen Fahrers initiiert.

Neben dem 37-jährigen Bulgaren starb zudem ein 29-jähriger Italiener sowie dessen einjähriges Kind. Die beiden Kinder des Bulgaren, der bei einer Firma in Schwenningen angestellt war, wurden bei dem Unfall schwer verletzt und liegen noch immer im Klinikum in Freiburg.

An jenem verhängnisvollem Tag wollte der Familienvater die Gäste aus Italien zurück zu ihrer Unterkunft nach Villingen fahren, wobei er – auf Wunsch der Kindern, die unbedingt mit dabei sein wollten – mehr Personen mitnahm, als erlaubt. Der mit insgesamt sieben Personen besetzte Pkw wurde schließlich auf der Schwenninger Straße von dem BMW eines 24-Jährigen heftig gerammt, welcher wohl aufgrund überhöhter Geschwindigkeit auf die Gegenfahrbahn geriet. Der Verursacher wurde bei dem Unglück leicht verletzt.

Ein Kind nach dem Unfall mit Behinderungen

Michael Stöffelmaier, Vorstandsvorsitzender des Caritasverbandes, erklärt auf Anfrage des Schwarzwälder Boten, dass man mittlerweile Kontakt zu den beiden Familien hatte, die Todesopfer zu beklagen hatten. An die Frau des Italieners, wurde bereits eine Auszahlung getätigt. "Sie hat neben ihrem Kind auch ihren Mann und damit den Ernährer der Familie verloren – das Geld hat sie für die Bestattungskosten verwendet", so Stöffelmaier.

Bei der Frau des 37-jährigen Bulgaren sei man derzeit noch dabei, "sozialrechtliche Ansprüche" zu klären. Wie Stöffelmaier berichtet, müsse zunächst in Erfahrung gebracht werden, ob die Spenden möglicherweise als Vermögen angerechnet werden und damit den Ansprüchen im Weg stehen würden.

Die Spendenaktion solle aber ohnehin noch ein wenig weiterlaufen, wie der Vorstandsvorsitzende erklärt. Das hänge unter anderem damit zusammen, dass eines der betroffenen Kinder des Bulgaren seit dem Unfall behindert ist und Geld für die speziellen Reisekosten sowie neue Kleidung benötigt wird. Stöffelmaier: "Die italienische Familie ist derweil auf der Suche nach einer neuen Wohnung und benötigt hierfür noch Möbel." Spenden für die betroffenen Familien werden demnach weiterhin dringend benötigt.

Ermittlungen gegen Unfallfahrer laufen weiterhin

Derweil werden die Ermittlungen zur Unfallursache und gegen den 24-jährigen Verursacher noch einige Zeit andauern. Wie der Leitende Oberstaatsanwalt Johannes-Georg Roth, Sprecher der Staatsanwaltschaft Konstanz, auf Anfrage erklärt, werde nach den polizeilichen Ermittlungen ein Gutachten in Auftrag gegeben, deren Erstellung erfahrungsgemäß mehrere Woche in Anspruch nehme. Danach "bedarf es einer abschließenden rechtlichen Bewertung", ob es zu einer Anklage gegen den Unfallfahrer kommen wird.

Weitere Informationen:
Caritasverband für den Schwarzwald-Baar-Kreis
www.caritas-sbk.de/aktuelles
Telefon: 07721/84070