Norbert und Roswitha Sindram bei Freunden in einem Dorf in den Pare-Bergen Foto: Sindram Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Ein Monat für die Partnerschaft in Tansania

VS-Schwenningen. Seit nunmehr 36 Jahren besteht die Partnerschaft zwischen der Kirchengemeinde St. Franziskus und der Diözese Same in Tansania. Same ist eine Bischofsstadt mit etwa 20 000 Einwohnern, liegt südlich des Kilimanjaros und der Großstadt Moshi. Aber wo auch immer man in diesem Land hinkommt, trifft man auf eine "existenzielle Armut". Besonders krass sichtbar und fühlbar ist sie in den Bergen, einer kargen Landschaft, wo durch eine regelrechte Landflucht der jüngeren Bevölkerung viel Arbeitskraft verloren gegangen ist.

Das Ehepaar Norbert und Roswitha Sindram, seit über 20 Jahren im Partnerschafts-Ausschuss von St. Franziskus, war im Januar und Februar wieder dort und erlebte zum elften Mal die Situation, besonders in der Diözese Same und bei kurzen Aufenthalten in den Großstädten Moshi, Arusha und Daressalam. Auch in Deutschland gibt es Armut, aber eine Armut, wie sie in Teilen Tansanias herrscht, perlt nicht so einfach von der Haut ab, sondern sie geht unter die Haut, wie Sindram im Gottesdienst sagte.

Wer in solchen Ländern nur touristisch unterwegs ist, komme eher nicht in Kontakt mit den oft extremen Bedingungen der Bevölkerung. Dabei sollte es für Christen selbstverständlich sein, Realitäten zu erkennen, sich mit ihnen auseinanderzusetzen und etwas zu tun. Die Reise der Eheleute Sindram war also beileibe nicht touristisch motiviert. Es geht vielmehr um die Projekt-Arbeit zusammen mit den zuständigen Stellen und Personen in der Diözese. Man setzt sich für soziale Ziele ein: So standen in den letzten Jahren Solarplatten für ein kleines Krankenhaus, Medizin und medizinische Geräte in einer Behinderten-Einrichtung sowie ein Waisenhaus im Mittelpunkt der Unterstützung.

Wichtiger noch war ein Wasser-Projekt in der Gemeinde Njoro, das schon 2005/2006 mit einem Brunnenbau unterstützt wurde. Nun war der Brunnen aufgrund der Trockenheit versandet, sodass das Wasser ausblieb. Durch eine große Zahl von Spenden aus Schwenningen, wurde der Plan einer Vertiefung realisiert, aber da die Bodenstruktur instabil ist, wollen die Verantwortlichen zunächst von einer staatlichen Stelle ein geo- und hydrologisches Gutachten erstellen lassen.

Es ist möglich, dass dann an anderer Stelle neu, tiefer und erdbebensicher gebohrt wird. Die bereits gekauften Materialien sind jedenfalls gut zwischengelagert, und der Rest des Spendengeldes ist in sicheren Händen. Alle Projekte, außer dem Wasser-Projekt, wurden in enger Zusammenarbeit mit zwei Kongregationen verwirklicht: den "Little Sisters of St.Francis in Same", einer Gruppe von Franziskanerinnen, und den "Brothers of Jesus the Good Shepherd"; diese sind seit über zehn Jahren beziehungsweise seit drei Jahren für die Freiwilligen der Seelsorgeeinheit verantwortlich.

Aber auch mit dem Pendant zum "Samekreis", dem "Partnership Committee Same", kamen die Sindrams in einer Sitzung in guten Kontakt, ebenso mit der "Wawata"-Gruppe, einem Zusammenschluss von Frauen, die, wie sie schreiben, für Menschen in Not, für Kranke, Witwen und Waisen sowie für Gefangene arbeiten.