Das Gelände der ehemaligen Gärtnerei Fischer am Fäßlesgrund ist laut Stadt von dieser Seite aus nicht zu erschließen, ohne in den Wald einzugreifen. Foto: Archiv-Foto: Pohl

Fäßlesgrund: Keine Bbebauung auf früherem Gärtnerei-Gelände. Erleichterung bei Anwohnern.

VS-Schwenningen - Die Stadtverwaltung Villingen-Schwenningen hat eine mögliche Bebauung im Gebiet Fäßlesgrund abgelehnt. Der Investor, so heißt es am Donnerstag vonseiten der Stadt, "wurde heute darüber informiert".

Erleichterung herrscht bei den Anwohnern am Stadtrand von Schwenningen. Etwa eineinhalb Jahre hatten sie als Zusammenschluss einer Bürgerinitiative gegen ein geplantes Bauvorhaben eines Investors gekämpft. Am Donnerstag erreichte dann sowohl den Investor, als auch die Interessengemeinschaft (IG) Fäßlesgrund die Nachricht der Stadt Villingen-Schwenningen: Das Bauvorhaben wird von Verwaltung und Gemeinderatsfraktionen abgelehnt.

Ein Rückblick: Im Schwenninger Stadtteil Saurer Wasen hatte ein privater Investor Vorplanungen für mehrere Wohnhäuser Am Fäßlesgrund erstellt. Auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei Fischer sollten mehrere mehrgeschossige Neubauten errichtet werden. Bereits seit den Abrissarbeiten auf dem Areal im Frühjahr 2019 und damit verbundenen Baumfällarbeiten geriet das Vorhaben in die öffentliche Kritik.

Protest zeigt Wirkung

Der Schwarzwälder Bote berichtete in diesem Zeitraum mehrfach über die Pläne des Investors, vor allem aber auch über die Bedenken der Anwohner, die das Naherholungsgebiet durch rund 90 Wohneinheiten, von denen ursprünglich die Rede war, gefährdet sahen.

Auch die Erschließung des Geländes und die Verkehrsanbindung wurden diskutiert. In den vergangenen Monaten fanden mehrere Anwohnertreffen statt. Der Investor überarbeitete seine ursprünglichen Planungen und reduzierte beispielsweise die Anzahl der Stockwerke. "Trotz verschiedener Ideen ist die Verkehrsanbindung allerdings nicht lösbar, denn der bisherige Weg müsste verbreitert werden, was einen Eingriff in den städtischen Wald bedeuten würde", heißt es in einer Pressemitteilung.

Zudem müssten dafür Ausgleichsmaßnahmen getroffen werden. "Wir möchten keine Waldflächen für die Erschließung opfern. Nach Prüfung haben wir uns gemeinsam mit den Fraktionsvorsitzenden entschieden, die Überplanung und Bebauung des alten Gärtnereigeländes wegen des notwendigen Eingriffs in den Wald abzulehnen", erklärt Bürgermeister Detlev Bührer in einer schriftlichen Stellungnahme. "Der Investor und ein Vertreter der Interessensgemeinschaft wurden heute über die Entscheidung der Verwaltung informiert", heißt es in der Mitteilung von Donnerstag.

"Erst einmal ein Sieg"

Die Stimmung bei der IG Fäßlesgrund ist natürlich entsprechend gut. So sagte Sprecher Fredi Irion am Nachmittag auf Nachfrage des Schwarzwälder Boten: "Wir können es noch gar nicht richtig fassen. Wir sind jetzt natürlich froh. Das ist erst einmal ein Sieg, den wir heute Abend etwas feiern werden." Irion selbst war am Donnerstagvormittag bei Bürgermeister Detlev Bührer, der ihn als Vertreter der Interessengemeinschaft und auch den Investor persönlich informierte.

Ob das Thema nun ganz vom Tisch ist, kann Fredi Irion noch nicht abschätzen. "Das bedeutet nun erstmal, dass die Zufahrt von unten nicht genehmigt wird." Zumindest theoretisch sei die Erschließung über das Gelände der Waldorfschule ja möglich, wie Irion der Vollständigkeit halber erinnert. Allerdings hätten die Verantwortlichen von dort ja bislang auch keinerlei Interesse gezeigt, hier etwas zu ermöglichen. "Ich glaube nicht, dass sich das ändert", vermutet Irion.