Alexandra Seifried vom städtischen Vermessungsamt erläutert an der großen Wand am Stand der Stadt die Entwicklung der Messtechnik. Foto: Streck Foto: Schwarzwälder Bote

Stand der Stadt: Neueste Technik versetzt Besucher in eine andere Welt / Planung gestern und heute

Seit 100 Jahren verfügt die Stadt über ein eigenes Vermessungsamt. Auf der Südwest-Messe zeigt sie, wie sich die Messtechnik verändert hat und welche Möglichkeiten es heute gibt, atemberaubende virtuelle Einblicke in die Stadtplanung zu bekommen.

VS-Schwenningen. Die virtuelle Realitätsbrille (VR-Brille) sei das Aktuellste auf dem Markt. Das Vermessungsamt wolle auf die neueste Technik hinweisen, erklärt Alexandra Seifried vom Vermessungsamt. Messebesucher können sich diese Brillen aufsetzen und beispielsweise den neu gestalteten Schwenninger Marktplatz schon einmal in seiner Vollendung anschauen, dreidimensional, von oben oder von der Seite. Der Blick durch die Brille versetzt den Betrachter vollkommen in eine virtuelle Welt.

Die Arbeit mit Laserscannern und Drohnen sei für die Vermesser nicht nur ein geeignetes Hilfsmittel bei der Erfassung schwer zugänglicher Gelände und Bauwerke, sondern ermögliche auch eine völlig neue Art der Auswertung, weil die Vorstellungskraft viel besser ist, als auf herkömmlichen Plänen. So können zum Beispiel ganze Wohngebiete ins Gelände projiziert werden, was die Arbeit von Stadtplanern und Vermesser vereinfache. Eine solche Planung sei für die viel diskutierte Seilbahn zwischen Villingen und Schwenningen erstellt worden und an eine Planungsfirma weiter geleitet worden, so Seifried.

Die Ingenieure und Techniker des Vermessungsamtes haben zudem das Villinger Münster, die Neckarhalle, das Theater am Ring und das Stellwerk beim Schwenninger Bahnhof in drei Dimensionen erfasst. Auch hier können die Besucher die VR-Brille aufsetzen und damit scheinbar durch die Gebäude gehen.

Um den virtuellen Rundgang möglich zu machen, bedarf es allerdings eines Hochleistungsrechners, der rund 40 Millionen Punkte benötigt, um einen Standpunkt darstellen zu können.

Die Messebesucher haben am Stand außerdem die Möglichkeit, in die Entstehungsgeschichte des Vermessungsamts und die damalige Arbeitsweise zu schauen. Vor 100 Jahren waren die Vermesser noch mit Handkarren und Fahrrädern unterwegs und mussten die Vermessungen mit Messlatten, Fluchtstäben und Winkelmessern vornehmen. In den 70er-Jahren gab es dann erste elektronische Streckenmessgeräte und automatische Nivellierungsinstrumente. Die Messgenauigkeit wurde mit elektronischen Geräten und der Einführung der EDV stetig gesteigert. Seit Ende der 90er-Jahre hat die Satellitennavigation die Vermessung revolutioniert und ermöglicht schnelles Positionieren und Navigieren mit hoher Geschwindigkeit.

Spiel, Spaß und jede Menge Überraschungen gibt es am Stand der Stadt in Halle Z. Große und kleine Memoryfans können sich am VS-Memory probieren und die Partnerkarten von Riettor, Schwenninger Moos oder den Rathäusern finden. Viele Besucher haben die Chance bereits genutzt und dabei tolle Preise gewonnen. Messebesucher, die sich lieber digital auf Preisjagd machen, sind beim Stadt-App-Gewinnspiel genau richtig: einfach die Stadt-App downloaden und das Maskottchen Zähri finden. In der Mal- und Bastelecke können Kinder Holzlineale mit bunten Farben verzieren.