Die Mahnwachen der Stolperstein-Befürworter werden am 26. Oktober wieder aufgenommen. Foto: Heinig

Gedenken der Stolperstein-Befürworter auch in Schwenningen. In Villingen künftig auf dem Latschariplatz.

VS-Villingen - Die Mahnwachen der Stolperstein-Befürworter werden am 26. Oktober wieder aufgenommen. Bis Ende Januar wird ab dann wie schon im Vorjahr an jedem Sonntagabend um 19 Uhr den Opfern der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft gedacht.

Das beschloss der im Mai aus der Bürgerinitiative heraus entstandene Verein "Pro Stolpersteine Villingen-Schwenningen" bei seiner ersten Mitgliederversammlung.

Bei der Gründung hatte man sich nicht nur das Gedenken ermordeter Juden, sondern auch Sinti und Roma und Opfer religiöser, politischer, sexueller Verfolgung sowie der Euthanasie als Vereinsziel in die Satzung geschrieben.

Beiratsmitglied Dieter Brandes wird sich deshalb diesmal auch zunächst um Opfer des NS-Regimes aus der Volksgruppe der Sinti und Roma widmen. Eine erste Mahnwache für sie soll am 30. November in Schwenningen stattfinden, den genauen Ort gilt es noch auszumachen. Damit will der Verein sein Engagement auch auf den östlichen Stadtbezirk ausdehnen.

Die Mahnwachen in Villingen sollen auf Wunsch der Versammlung statt wie bisher auf dem Münster- auf dem Latschariplatz abgehalten werden. Tobias Aldinger und Constanze Kaiser werden sich um deren Organisation kümmern.

Der Vorsitzende Friedrich Engelke legte am Versammlungsabend den Entwurf eines Vereinsflyers vor, der demnächst erscheinen und zur Information sowie zur Mitgliederwerbung eingesetzt werden soll. Damit können Patenschaften für Stolpersteine zum Preis von 130 Euro erworben werden. 21 personifizierte Exemplare befinden sich bereits in Vereinsbesitz, Engelke rechnet mit mehr als 200 möglichen.

Die Krux: Noch können sie nicht verlegt werden, man erinnere sich an die knappe Ablehnung des Gemeinderates im Herbst vergangenen Jahres.

Doch Engelke will "die Kunst der kleinen Schritte" anwenden und "in vielleicht sieben Jahren" durch eine bis dahin erhoffte große Zahl an potenziellen Paten eine Zustimmung erreicht haben.

Das sei das Ziel des Vereines, betonte der Vorsitzende, denn schließlich: "Erinnern spricht – vergessen schweigt". Zur Schatzmeisterin des Vereins, der derzeit 19 Mitglieder hat, wurde Irene Leute-Reibenstein gewählt, im Beirat werden Gunther Volk als Vertreter der jüdischen Gemeinde, Dieter Brandes, der evangelische Dekan Wolfgang Rüter-Ebel und die beiden Lehrer Katja Scheele und Heinrich Schidelko sitzen.