Ein Schulwandbild aus der NS-Zeit zeigt, wie die Germanen den Limes stürmen. Foto: Heimatmuseum Foto: Schwarzwälder Bote

Ausstellung: Alamannen im Spannungsfeld

VS-Schwenningen. Die Ausstellungseröffnung zu "Verehrt, verwendet, vergessen. Alamannen im Spannungsfeld von Politik und Zeitgeschichte" findet am Sonntag, 24. März, 15 Uhr, im Heimat- und Uhrenmuseum statt.

Es sprechen Michael Hütt und Niklot Krohn. Die Ausstellung beleuchtet den Alamannenbegriff im Wandel der Zeit. Erstmals im Jahr 289 nach Christus in römischen Quellen erwähnt, bezeichnete der Name Alamannen ursprünglich germanische Stämme, welche sich in den von den Römern verlassenen Gebieten niederließen.

Im Lauf der Geschichte erfuhr der Begriff mehrfache Bedeutungswechsel. Eine Umdeutung ins "Völkische" erfolgte durch die Nationalsozialisten. Sie fand ihren missbräuchlichen Höhepunkt in der NS-Rassenideologie. In direkter Nachfolge dazu stehen die 1950 von Rudolf Ströbel im Schwenninger Heimatmuseum eingerichteten Alamannen- und Römerstuben. Die Ausstellung erhellt damit auch ein Stück Schwenninger Museumsgeschichte.

Die ausgestellten Publikationen des früheren Museumsleiters Ströbel zeigen dessen propagandistische Funktion im Nationalsozialismus. Dabei zeigt sich, dass gerade der Gegenüberstellung von römisch und germanisch in der völkischen Vorgeschichtsforschung große ideologische Bedeutung zukam.

Weitere Informationen: Die Ausstellung ist bis 30. Juni, donnerstags bis samstags von 13 bis 17 Uhr und sonntags von 11 bis 17 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei.