Auf dem heutigen Parkplatz neben dem Neckartower soll nach Plänen der Stadt bis 2018 eine neue Halle entstehen. Foto: Eich

Die Fronten beim Neubau der Stadtteilhalle auf dem Jäckle-Areal sind verhärtet.

Villingen-Schwenningen - Eine Stunde lang hielt die emotional geführte Diskussion der Stadträte an. Zu einer Lösung führte sie letztlich nicht: Je sieben Ja- und Nein-Stimmen gab es bei zwei Enthaltungen für den Projektbeschluss zum Bau der Veranstaltungshalle mit Gesamtkosten in Höhe von 10,8 Millionen Euro. Damit ist fraglich, ob der Gemeinderat diesen Beschluss in seiner Sitzung am 11. November fasst.

Geschlossen dagegen stimmte die CDU-Fraktion, die weiterhin ein Parkraumkonzept vermisst. Auch die Kosten für ein Parkleitsystem sind in den bisher vorgesehenen Ausgaben nicht enthalten. "Schon vor dem Planungsbeschluss wurden wir vertröstet und so ist es jetzt wieder", kritisierte Dirk Sautter. "Wir wollen wissen, was auf uns zukommt", stimmte Bernd Hezel mit ein.

Zwar hat die Stadtverwaltung mündliche Zustimmung erhalten, dass die beiden Hochschul-Parkplätze am Bahnhof für rund 300 Fahrzeuge bei Veranstaltungen mitgenutzt werden können, eine schriftliche Zusage lässt aber auf sich warten. Seien die Parkplätze später nicht nutzbar, so befürchten die Christdemokraten, weiche der Parkverkehr in Wohngebiete aus statt ins Muslen-Parkhaus oder in die Burgstraße.

Auch Andreas Flöß von den Freien Wählern befürchtet, dass die 92 geplanten Parkplätze direkt an der Halle nicht ausreichen werden. "Das ist nicht optimal, ich sehe da schon ein Problem."

Vor allem SPD und Grüne reagierten allergisch auf diese Sorgen. "Das ist ein fadenscheiniges Argument und an den Haaren herbeigezogen. Die Schwenninger Bevölkerung hat ein Recht darauf, mit der Halle einen neuen Treffpunkt zu bekommen. Denn dieser fehlt momentan", entgegnete Edgar Schurr (SPD). "Richtig sauer" stimmte die CDU-Haltung Helga Baur von den Grünen: "Es ist unmöglich, wie Sie dieses Vorhaben verzögern. Und wenn die Kosten, dann steigen kommt der große Aufschrei."

Frank Bonath von der FDP kritisierte die Stadtverwaltung, nicht stark genug auf die Zusage der Hochschule gedrängt zu haben. "Warum hat das noch nicht geklappt? Man muss den Ansprechpartnern klarmachen, wie wichtig das hier ist. Das ist nun einmal ein sehr sensibles Thema", appellierte er.

Unterdessen verstand Architekt Michael Muffler aus Tuttlingen die Welt nicht mehr. Er befürchtet Kostensteigerungen, werde der Projektbeschluss bis Ende des Jahres nicht gefasst. "Wir haben hier eine Situation, von der andere Städte nur träumen, mit hunderten ungenutzten Parkplätzen in der Nähe. Es muss doch möglich sein, das Vorhaben mit Anstand über die Bühne zu bringen ohne sich an Nebenkriegsschauplätzen aufzuhalten. Die Halle würde inmitten der Stadt entstehen. Das ist der tollste Standort, den man sich vorstellen kann."