Dieser Fußgängerüberweg in der Straßburger Straße ist Schauplatz des schweren Verkehrsunfalls. Foto: Eich

70-Jährige wird am Zebrastreifen in Marbach angefahren und schwerstverletzt. Nicht der erste Vorfall.

VS-Marbach - Am Zebrastreifen in der Straßburger Straße im Marbach wurde am Dienstagabend eine Fußgängerin angefahren und schwerstverletzt. Der Überweg steht schon länger in der Kritik von Anwohnern.

Der Fußgängerüberweg ist gut ausgeleuchtet, übersichtlich und deutlich gekennzeichnet – und dennoch kam es dort am frühen Dienstagabend zu einem dramatischen Vorfall. Es war gegen 17.30 Uhr, als ein 22-jähriger BMW-Fahrer auf der Straßburger Straße in Richtung Ortsmitte unterwegs war. Genau in jenem Moment wollte eine 70-jährige Frau den besagten Zebrastreifen im Bereich der Einmündung zur Rutentalstraße überqueren. Sie wurde schließlich von dem BMW erfasst und heftig zu Boden geschleudert.

Multiple Verletzungen

Entgegen erster Meldungen der Polizei wurde die Fußgängerin bei dem Unfall in Marbach schwerstverletzt. Ein Notarzt versorgte sie noch vor Ort, anschließend transportierte man sie eilig in das Schwarzwald-Baar-Klinikum. Dort diagnostizierten die Ärzte mehrere Frakturen, Rippenbrüche, einen gebrochenen Oberarm und eine Hirnblutung.

Doch wie kam es zu dem schweren Unfall? Der Mann des Unfallopfers erklärt gegenüber dem Schwarzwälder Boten, dass der Autofahrer die Geschwindigkeit gedrosselt hätte, woraufhin seine Frau davon ausging, dass er sie wahrgenommen hätte. Doch dem war nicht so. Polizeisprecher Harri Frank: "Der 22-Jährige hat vermutlich nicht aufgepasst und war unachtsam." Der Mann des Unfallopfers kann dies kaum fassen. "Der Zebrastreifen ist mit LEDs gut ausgeleuchtet, zudem trug meine Frau eine weiße Mütze."

Hinweise, dass der junge BMW-Fahrer zu schnell fuhr, hätten sich ersten Ermittlungen zufolge nicht ergeben. Jedoch wird die Verkehrspolizei in Zimmern die Vorgänge am Fußgängerüberweg nochmals genau untersuchen. Der 22-Jährige muss sich nun aufgrund des Straftatbestandes der fahrlässigen Körperverletzung verantworten. "Die Anzeige wird der Staatsanwaltschaft vorgelegt, die über das weitere Vorgehen entscheidet", so Frank.

Dass der schwere Verkehrsunfall ausgerechnet an diesem Fußgängerüberweg geschieht, verwundert Anwohner jedoch nicht. Bereits in der Vergangenheit hatte der Schwarzwälder Bote berichtet, dass viele Verkehrsteilnehmer sich nicht um die wartenden Passanten kümmern würden – ein Leser, der mit seinem Hund unterwegs war, berichtete damals gar von einem Sprung, der ihn vor einem heraneilenden Autofahrer rettete.

Und auch der Mann des Unfallopfers beobachtet oft teils heikle Szenen in der Straßburger Straße. "Da sieht man Kinder, die an der Straße stehen, rüber möchten und die Autos brettern grad durch." Auch ältere Menschen, die mit ihren Hunden spazieren gehen, hätten an dieser Stelle große Probleme, die Straße zu überqueren.

Für die Stadtverwaltung ist die dortige Stelle allerdings nicht auffällig. Pressesprecherin Oxana Brunner erklärt auf Anfrage unserer Zeitung: "Wir haben hier am Zebrastreifen eigentlich eine optimale Situation, was die Sichtbarkeit, die Ausleuchtung und die Beschilderung betrifft." Aufgrund des Unfalls sei man nun mit der Polizei in Kontakt und wird sich die Örtlichkeit nochmals anschauen.