Von der Stumpenkreuzung aus soll man in wenigen Tagen nicht mehr in Richtung Weilersbach abbiegen. Foto: Eich Foto: Schwarzwälder Bote

Unfallschwerpunkt: Einbahnstraßenregelung von Weilersbach in Richtung Stumpenkreuzung soll bald kommen

Die Stumpenkreuzung bleibt weiter in der Diskussion. Weil eine Ampelanlage zur kurzfristigen Entschärfung der dortigen Situation zu teuer ist, soll nun die Straße nach Weilersbach vor dem Baubeginn eines Kreisels gesperrt werden – und zwar sehr bald.

Villingen-Schwenningen. Dass die Stumpenkreuzung zwischen Nordstetten und Kappel aufgrund der 13 Unfälle in den vergangenen fünf Jahren als Unfallschwerpunkt zählt, ist hinlänglich klar. Doch der Weg zu einer Entschärfung ist lange.

Was bisher war

Stationäre Blitzanlage? Piktogramme auf der Straße? Weitere Warnschilder? Sichtblenden? Bremsschwellen? Oder doch der Kreisel? Lange wurde diskutiert, welche Maßnahmen für eine dauerhafte Entschärfung der gefährlichen Kreuzung sorgen könnten. Vonseiten der Verkehrsexperten wurde bereits früh signalisiert: Nur der Bau eines Kreisverkehrs würde vor schweren Unfällen schützen. Da für bauliche Maßnahmen an der Stumpenkreuzung das Landratsamt Schwarzwald-Baar-Kreis zuständig ist, wurde die Realisierung vom Kreistag diskutiert. Dieser lehnte im Herbst 2016 den Kreisel jedoch mit Blick auf die Kosten ab – und verlor damit einiges an Zeit. Denn weitere Unfälle machten deutlich, dass die bisherigen Maßnahmen nicht ausreichen. Mittlerweile hat der Ausschuss für Umwelt und Technik des Kreistags die Verwaltung mit der Planung eines Kreisverkehrs beauftragt. "Die Planung wurde seitens unseres Straßenbauamtes bis zur Entwurfsplanung vergeben", berichtet Heike Frank, Pressesprecherin des Landratsamtes.

Sofortige Maßnahmen

Als Sofortmaßnahme wurde von der Stadtverwaltung, die wiederum für die Ausführung der verkehrsrechtlichen Vorgaben zuständig ist, bereits 2016 die zwischenzeitliche Sperrung der Straße nach Weilersbach vorgeschlagen. Angesichts der Auswirkungen auf die daraus resultierende Bündelung des Verkehrs auf die Straße Zur Zolltafel, lehnte Ortsvorsteherin Silke Lorke diesen Vorschlag jedoch ab. Auch als der Vorschlag im Juli diesen Jahres nochmals im Gemeinderat vorgetragen wurde, schmetterten ihn die Ratsmitglieder ab. Stattdessen prüften die Behörden, ob eine temporäre Ampellösung für eine Entschärfung sorgen könnte.

Doch hier stellte sich heraus: Der finanzielle Aufwand wäre für eine Interimslösung zu hoch. Bürgermeister Detlev Bührer: "Die Ampellösung kostet ein Schweinegeld." Im Technischen Ausschuss erklärte die Verwaltung, dass insbesondere die fehlende Stromversorgung für Probleme sorgt. Das Legen einer Standleitung von Obereschach her würde 34 000 Euro kosten, eine akkubetriebene Ampel schlägt für zwei Jahre knapp 70 000 Euro zu Buche – hierbei sei der Personalaufwand für das Austauschen der Akkus noch nicht einberechnet. Auch für eine Solarlösung sei kein Anbieter gefunden worden. Da man unter Handlungs- und Zeitdruck stünde, sind die Ratsmitglieder deshalb vor vollendete Tatsachen gestellt worden: Die Straße nach Weilersbach wird nun endgültig gesperrt – dem Widerstand aus der Ortschaft und von Teilen des Gemeinderates zum Trotz.

Weiteres Vorgehen

Geplant ist nach Angaben der Stadtverwaltung statt einer Vollsperrung eine Einbahnstraßenregelung von Weilersbach in Richtung Kreuzung – auch wenn diese Lösung laut Bürgeramt "nach Auffassung aller Fachdienststellen weniger geeignet ist".

Denn es könne von Weilersbach kommend weiterhin auf die Stumpenkreuzung gefahren werden. Zudem besteht die Gefahr von Falschfahrern – wobei sich die Polizei nach Angaben des Bürgeramtes nur bedingt in der Lage sieht, hier regelmäßige Kontrollen durchzuführen.

Nichtsdestotrotz soll die Einbahnstraßenregelung nun eingeführt werden. "Die Umsetzung erfolgt bereits in den nächsten Tagen und damit sehr zeitnah", berichtet Oxana Brunner, Pressesprecherin der Stadt.

Und wie geht es mit dem Bau des Kreisels weiter? "Die nächsten Schritte sind, die Genehmigungs- und Ausführungsplanung zu beauftragen sowie die Vergabe vorzubereiten", so Landkreissprecherin Frank. Der Kreistag wird sich ihren Angaben zufolge in einer der nächsten Sitzungen mit dem Baubeschluss befassen. Der Baubeginn ist für das kommende Jahr geplant.

Kosten für den Kreisel

Nach vorläufiger Kostenberechnung liegen die Baukosten Angaben des Landkreises zufolge bei 545 000 Euro. Unter Berücksichtigung eines Landeszuschusses in Höhe von 223 000 Euro ergibt sich ein Kostenanteil der Stadt Villingen-Schwenningen von etwa 71 000 Euro. Somit liegen die Kosten für den Landkreis bei 251 000 Euro.