Wild Wings: 350.000 Euro müssen in DEL-Tauglichkeit der Helios Arena investiert werden.
Villingen-Schwenningen - Mit der Übernahme der DEL-Lizenz von den Hannover Scorpions stehen die Zeichen beim SERC auf Erfolg. Aufbruchstimmung herrscht auch bei Kunsteisbahngesellschaft und Stadt. Die Anforderungen für den Spielbetrieb in der ersten Liga, die die Deutsche Eishockey Liga (DEL) stellt, setzt die Kunsteisbahn GmbH (KEB) nun zügig um, so dass ein reibungsloser Start der neuen Saison Anfang August möglich ist.
KEB-Geschäftsführer Klaus Hässler listete die Maßnahmen gestern vor der Presse auf, die in gerade einmal acht Wochen umgesetzt werden müssen. Eine neue Bande auf Bahn eins muss installiert werden. Die alte Bande ersetzt auf Bahn 2 die mittlerweile unzulässige Holzbande. Damit werde etwas für den Nachwuchs getan, der immerhin schon in drei Bundesliga-Kategorien spielt.
Die Spielerbank wird mit einer Box umgeben, so dass die Cracks sicher sitzen, die Schiedsrichter brauchen einen eigenen Zugang auf die Bande. Dazu müsse im unteren Bereich des Stadions eine Wand durchbrochen und eine Türe installiert werden. Die Pressekonferenzen können künftig nur in einem separaten Raum abgehalten werden. Das Fernsehteam von Servus TV, das die Spiele überträgt, benötigt viereinhalb Stunden vor Beginn der Spiele die Halle, 14 Kameras werden installiert, auch in den Umkleidekabinen. Auf der Kommentatorenbühne werde es eine eigene Kabine für den Sprecher geben. Zwischen dem Liveberichterstatter sitzen vier bis sechs Scouts, die den Kommentaror über das Spiel informieren.
OB Rupert Kubon freute sich außerordentlich über den Aufstieg des SERC in die erste Liga und umso mehr darüber, dass die umfangreichen Maßnahmen mit Kosten in Höhe von 350 000 Euro von zwei Sponsoren komplett übernommen werden. Das ist zum einen die Wild Wings GmbH und zum anderen ein weiterer Sponsor, der nicht genannt werden wolle. Kubon lobte die Wild Wings GmbH als seriöse Geschäftspartner. Der Aufsichtsrat der KEB, der nächste Woche tagt, werde sich dann auch mit der Beschaffung eines Bodens befassen, der für die Nutzung des Eisstadions als Multifunktionshalle notwendig ist. Kubon geht von einem niedrigen sechsstelligen Betrag aus. Die Vorbereitung, so einen Boden auslegen zu können, werde gerade mit dem Einbau der neuen Bande gemacht, die künftig abnehmbar sein wird.
Wenn der Gemeinderat vor sechs Jahren nicht den Mut gehabt hätte für die mittlere Lösung beim Ausbau des Stadions, "wäre dies jetzt alles nicht machbar", so Kubon. Er erinnerte noch einmal daran, dass es damals Kräfte in der Politik gegeben habe, die "uns intensiv bekämpft haben". Doch die Helios Arena und der SERC seien einmal mehr ein Markenzeichen und Aushängeschild für die Stadt.
Sichtlich zufrieden war auch Wild Wings Geschäftsführer Thomas Burger, sprach von einem "tollen Miteinander mit KEB und Stadt". Er hoffe nun auf die Region, sowohl bei den Sponsoren als auch den Fans. Jetzt werde intensiv am Team gearbeitet. Am 7. August findet das erste Eistraining statt, am 10. August die Mannschaftspräsentation. Burger wies darauf hin, dass die Wild Wings nicht wie behauptet, den Eishockeyverein in Bietigheim überboten haben, sondern erst dann in die Gespräche mit den Hannoveranern eingetreten sind, als die mit Bietigheim gescheitert waren. Was die finanzielle Lage und den Aufstieg betrifft, will Burger Rahmenbedingungen schaffen, "dass wir uns ordentlich in der DEL bewegen können." Finanziell stünden die Wild Wings auf soliden Füßen mit einer ausgewogenen Struktur im Sponsorenpool.
Eine Übernahmeverpflichtung der Spieler aus Hannover gebe es nicht. Es werde nun den Spielern, die man wolle, ein Angebot unterbreitet.