Tagung: Schnellstraßen ändern Stadtplan in Villingen-Schwenningen / Verein ordert 148 Schilder

"Villingen-Schwenningen ist der letzte Ort, der noch nicht erschlossen ist", gab Eduard Salutz, Leiter des Deutschen Uhrenmuseums in Furtwangen, bekannt. Es geht um die Route der Uhrenstraße. Thema der Versammlung war auch die bevorstehende 30-Jahr-Feier des Vereins.

Schwarzwald-Baar-Kreis. Neues Mitglied des Vereins Deutsche Uhrenstraße, die durch fünf Landkreise führt und in einem neuen Prospekt abgebildet werden soll, ist seit vergangenem Jahr Unterkirnach. Der Verein hielt dort unter Vorsitz von Eduard Saluz, dem Leiter des Uhrenmuseums, seine jährliche Versammlung ab.

Die Uhrenstraße soll neu beschildert werden. 148 Schilder im Außmaß von einem Meter mal 25 Zentimetern sind bestellt. Doch in Villingen-Schwenningen hat sich seit 1992, als die Route festgelegt wurde, einiges verändert. "Im Stadtplan hat sich durch die Schnellstraßen viel verändert, das heißt, wir müssen Villingen und Schwenningen neu erschließen", erklärt Saluz. "In Schwenningen gibt es viele ehemalige Uhrenfabriken, diese auszuweisen, das wäre schwierig", gab Ralf Ketterer vom Uhrenindustriemuseum in Schwenningen zu bedenken. "Das war auch nicht die Idee", sagte Saluz.

Die vorhandenen Schilder der Deutschen Uhrenstraße wurden gezählt, und man habe festgestellt, dass manche Orte überhaupt keine Hinweisschilder hätten. Andere Gemeinden außerhalb der Gemarkung hätten hingegen Schilder, was die Vereinsmitglieder mit Wohlwollen feststellten. Auch in Bad Dürrheim fand man ein Schild. Mit der Stadt, die ehemaliges Mitglied ist, sei man in Kontakt, sage Eva Renz vom Deutschen Uhrenmuseum. "Die haben ein Schild, obwohl sie nicht Mitglied sind." Sehr erfreut ist man über das Glottertal und Denzlingen. "Denzlingen war noch nie Mitglied und hat auch zwei Hinweisschilder." Bezüglich der Lieferung der Schilder wird noch diskutiert, ob diese zentral nach VS oder etwa ins Uhrenmuseum geliefert werden und die einzelnen Mitglieder sie dann eventuell mit einem gemeinsamen Fahrzeug abholen, oder ob die Schilder den einzelnen Mitgliedern beispielsweise zugeschickt würden, was vermutlich teurer wäre.

Marissa Kopp, Teamleitung Marketing, Medien, Messen und Leiterin der Geschäftsstelle der Deutschen Uhrenstraße bei der WTVS GmbH in Schwenningen, stellte zur Diskussion, ob der neue Prospekt künftig im preisgünstigeren Format A6 gedruckt werden solle, wobei man auch mehr Platz habe, die einzelnen Mitglieder und Gemeinden entlang der Uhrenstraße darzustellen. "Der Hochschwarzwald als größter Player der Region hat A6", hieß es in der Versammlung, an der auch Mitglieder aus den Nachbarkreisen Rottweil und Breisgau-Hochschwarzwald teilnahmen, beispielsweise aus Rottweil, Schramberg und Eisenbach.

Unbedingt in die neue Karte mit aufnehmen müsse man das neue Mitglied Unterkirnach, betonte Kopp. Im Internet sei Unterkirnach schon drin.

30 Jahre Uhrenstraße, das ist ein Jubiläum, das 2022 gebührend gefeiert werden soll. In Villingen-Schwenningen habe man sich schon auf ein Straßenfest wie beim 25-jährigen Bestehen vorbereitet, erklärte Kopp. Dafür wolle Birgit Behrens, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung VS, Geld zur Verfügung stellen.

An die Präsentation mit dem großen Kuckuck auf der Südwestmesse erinnerte Eduard Saluz. Diese sei sehr gut angekommen. "Der große Vogel war sehr eindrücklich"

Andrea Müller aus Schramberg schlug vor, dass jedes Mitglied selbst etwas zur Feier machen könnte.

Im Gespräch war auch, es mit dem Museumstag zu kombinieren.

Marissa Kopp und ihr Team würden Feierlichkeiten in Villingen-Schwenningen vorbereiten, wenn dieses gewünscht werde.

Als "erfreulich" bezeichnete Eduard Saluz die Kooperation mit Schwarzwaldverein und Schwäbischem Albverein, die in diesem Jahr im Mai eine dreitägige Wanderung entlang der Uhrenstraße veranstalteten.

Als "trostlose Geschichte" bezeichnete Hubert Wursthorn aus dem Hochschwarzwald die "Collect-Expo" in Schwenningen. Sammler verstünden das Wort "Collect" nicht. Die Leute könnten damit nichts anfangen, so Wursthorn. Dennoch versicherte er: "Wir versuchen es dieses Jahr noch mal."

Tourismus-Student Bastian Ladwig will eine Projektarbeit zur Uhrenstraße als Tourismusträger schreiben und auch die sozialen Medien einbeziehen. Roland Dufner, Vorsitzender des Vereins für Heimat- und Orchestriongeschichte Unterkirnach, ließ dann ein Orchestrion erklingen und erklärte, dass sich dieses Gerät aus der Uhr entwickelt habe. Bürgermeister Andreas Braun hatte zu beginn den Verein vorgestellt und darauf hingewiesen, dass momentan ein Team von fünf Männern ein Gerät aus der Schweiz restauriere. "Sie dürfen stolz sein auf Ihre Geschichte", sagte Eduard Saluz dazu.