Die Schülerbeförderung in Villingen-Schwenningen sorgt immer wieder für Zündstoff. Foto: Kästle

Bei Umfrage kommen etliche Beschwerden zusammen. Keine Lösung in Sicht.

Villingen-Schwenningen - Unfreundliche oder "ruppig" fahrende Busfahrer, übervolle Busse und Schüler, die morgens an der Haltestelle einfach stehen gelassen werden – für die Eltern funktioniert die Schülerbeförderung in Teilen der Gesamtstadt derzeit nicht.

Der Gesamtelternbeirat der Stadt (GEB), allen voran dessen neu gewählter Vorsitzender Tino Berthold, hat das Thema aufgegriffen und eine Umfrage gestartet. Deren Ergebnisse liegen jetzt in Form von etlichen Eltern-Mails vor, die er an Landkreis und Stadt weitergleitet habe, berichtete Berthold in der GEB-Herbstsitzung, diesmal in der Friedenschule in Schwenningen.

Die Beschwerden habe man dort "freundlich und konstruktiv" angenommen, anerkannte Berthold. Zum Tagesordnungspunkt ÖPNV eingeladen hatte er den Leiter des Straßenverkehrsamtes im Landratsamt, Frank Fetzer, der zunächst aufklärte, dass sein Amt nur für die Schülerbeförderung in den Ortschaften, nicht aber für die Kernstadt zuständig ist. Die meisten Klagen kamen passenderweise aber aus Tannheim, Pfaffenweiler und Rietheim.

Täglich rund 10.000 Schüler

Das zuständige Busunternehmen habe inzwischen einen zusätzlichen Bus eingesetzt, um alle Schüler mitnehmen zu können. "Der wird ab morgen nicht mehr fahren", wusste Fetzer zum Entsetzen der Eltern, da das Unternehmen den Einsatz des Busses nicht bezahlt bekomme. Fetzer informierte darüber, dass die Linie 80/81 frühmorgens von drei Bussen gefahren werde. Der erste fahre – fast leer – ab Tannheim schon um 6.52 Uhr. Da sitzen die meisten Schüler noch am Frühstückstisch und drängen sich zu den späteren Terminen dann an den Haltestellen. Geprüft werde laut Fetzer derzeit, ob eine spätere Abfahrtszeit zu realisieren wäre. Nicht einfach, wie er zu bedenken gab, da im Landkreis täglich rund 10.000 Schüler zu 100 Schulen befördert werden müssen und die Linienbusse eingetaktet seien.

Kopfschütteln erntete der Mann vom Amt von den Eltern für das Bemühen einerseits, den Busverkehr attraktiver zu machen, bei der Schülerbeförderung aber unflexibel zu sein. Eine Lösung, wie die Schüler vor Schulbeginn besser auf die Busse verteilt werden könnten, brachte der Abend nicht, nur das Versprechen Bertholds "dran zu bleiben". Dazu wolle er auch die Schulen mit ins Boot holen, um zur Entzerrung der Schülerbeförderung unterschiedliche Unterrichtsbeginnzeiten zu erörtern.