Landfrauentag: Kritische Worte prägen Ansprache der Bezirksvorsitzenden Angelika Thoma / Unterhaltsames Rahmenprogramm

Schwarzwald-Baar-Kreis. Als vorzügliche Gastgeberinnen präsentierten sich am Samstagnachmittag in der sehr gut besuchten Bodenackerhalle in Fischbach beim Bezirkslandfrauentag die gastgebenden Landfrauen der Gesamtgemeinde Niedereschach.

Dabei sorgten die Niedereschacher Landfrauen nicht nur für das leibliche Wohle der Landfrauen aus dem Bezirk Villingen, sondern hatten auch ein unterhaltsames Programm zusammengestellt.

Niedereschachs Bürgermeister Martin Ragg stellte die Gesamtgemeinde vor und Ortsvorsteher Peter Engesser den Ortsteil Fischbach. Stolz sei man in der Gemeinde, dass man nun preisgekröntes Bioenergie- und Gründerdorf sei, und besonders genau hörten die Landfrauen hin, als Ragg das neueste gemeindliche Projekt aus dem Bereich der Nachbarschaftshilfe, verbunden mit der Gründung einer Sozialgenossenschaft mit dem Namen "Bürger für Bürger", vorstellte. Engesser attestierte den Niedereschacher Landfrauen ein überdurchschnittliches Engagement in der Gemeinde.

Kritische Worte prägten die Ansprache der Bezirksvorsitzenden Angelika Thoma. Mit Blick auf die Situation der landwirtschaftlichen Betriebe, plädierte sie für den Erhalt kleinstrukturierter Betriebe, die Garanten für die Offenhaltung der Schwarzwaldlandschaft und somit auch für einen florierenden Fremdenverkehr und Tourismus seien. Viele Verbraucher fordern immer höhere Standards beim Tierwohl sowie der Arten- und Insektenvielfalt. Beim Tierwohl sei das Problem, dass dieses laut Umfragen zwar ständig verbessert werden soll, die Kosten hierfür den Landwirten aber nicht vergütet würden. Spätestens an der Kasse in den Märkten entscheide sehr oft nicht das Tierwohl, sondern der Preis eines Produktes.

Mit Blick auf den Insektenschutz und die Artenvielfalt stellte Thoma klar, dass man nicht alles der Landwirtschaft in die Schuhe schieben könne. "Auch ein Eigenheim darf mit Blumenkübeln und heimischen Pflanzen verschönert werden und nicht nur in Form eines Steingartens", so Thoma. Unmissverständlich machte die Bezirksvorsitzende auch klar, dass die überbordende Bürokratie und der Dschungel an Vorschriften und Regulierungen vielen Betrieben zu schaffen machten.Obwohl der Landwirtschaft immer wieder ein Bürokratieabbau versprochen werde, sei das Gegenteil der Fall. Als ein Beispiel nannte sie die neue Gülleverordnung.

Mittlerweile verbrächten die Betriebsleiter fast mehr Zeit am Schreibtisch als im Stall oder auf dem Feld. Auch den ständig steigenden Flächenverbrauch kritisierte Thoma.

Der Landfrauenverband versuche durch ein breites Bildungsangebot, die Landfrauen fit zu machen für die immer größer werdenden Herausforderungen,

Sehr gefreut hat sich Maria Noce, dass von den Landfrauen in der Bodenackerhalle 1511 Euro an Spenden für das Hospiz eingesammelt werden konnten. Diese Summe wurde vom Bezirk und von den Landfrauen Niedereschach auf 1700 Euro aufgestockt. Mit Gertrud Kienzler und Renate Schreiber wurden zwei langjährige Vorstandsmitglieder aus St Georgen geehrt.