Unter dem Motto "Kaleidoskop" präsentierten Sportler, Artisten und Künstler ihre Weltklasse-Darbietungen und sorgten beim Show-Auftakt für Begeisterung bei Jung und Alt. Foto: Marc Eich

Beeindruckende Show aus Turnen, Gymnastik, Sport. 1200 Zuschauer beim Auftakt in der Deutenberghalle.

VS-Schwenningen - Eine fantastische Show, vielfältig und bunt präsentierten der schwäbische und badische Turnerbund ihre Turngala in der Deutenberg-Sporthalle am Mittwochabend.

Lokale Turngruppen eröffneten ein Event, das zwei Stunden lang offenlegte, worin der Spaß und die Freude am Turnen besteht. Einer der Höhepunkte war eine Aufführung von Deutschlands ältester Turnerin Johanna Quaas aus Halle, die mit ihren 92 Jahren eine Vorführung am Barren aufs Parkett zauberte.

Einmal mehr begeisterte das in diesem Jahr unter der Regie von Claudia Marx choreografierte Programm auf Grund seiner Fülle an akrobatisch und turnerischen Höchstleistungen. Sie waren gespickt mit einer Prise Komik und einem geflügelt wirkenden Ablauf und trugen ihren Anteil zu einem audiovisuellen Erlebnis bei, dessen Motto mit dem Titel "Kaleidoskop" treffsicher gewählt war.

1200 Zuschauer in der ausverkauften halle

In 20 Aufführungen renommierter, nationaler und internationaler Sportler, Künstler und Akrobaten war die Turngala an Dynamik kaum zu überbieten und zog so die Aufmerksamkeit der 1200 Zuschauer in der ausverkauften Deutenberg-Sporthalle auf sich. Die fließenden Übergänge zwischen den einzelnen Programmpunkten erhöhten zusätzlich die Spannung der Programmfolge. Grußworte gab es lediglich von René Mall, dem Vorsitzenden der Jugend im Schwäbischen Turnerbund. Der anschließende Verzicht auf ausufernde Moderationen zwischen den Aufführungen wirkte erfrischend und erhöhte die Aufmerksamkeit.

Wer sich einen kurzen Moment von der Turngala abwendete, hatte einen der Höhepunkte im konzentriert präsentierten Programm verpasst. Erster akrobatischer Top-Akteur war der Auftritt des Duos Mamo. Die beiden Äthiopier brachten die Stimmung in der Halle mit ihren ikarischen Spielen, in denen der liegende Artist seinen Partner mit den Füßen durch die Luft schleuderte, zum Kochen. Da kam die komödiantische aber durchaus anspruchsvolle Aufführung von Wall Clown Tobias Wegner wie gerufen. Sie strapazierte die Zwerchfelle der Zuschauer. Immer wieder waren es auch die rhythmischen Sportgymnastinnen des SKC Tabea aus Halle die mit ihren zauberhaften und geschmeidigen Auftritten begeisterten.

Fesselnde und waghalsige Shownummern

Ein Künstler, vollgepackt mit Konzentration, Koordination, Kondition und Kraft, war auch Till Schleinitz, der in zwei fesselnden und waghalsigen Shownummern die Zuschauer zum Toben brachte. Dabei wirkte seine jonglierende Rollschuhnummer in der Halfpipe ähnlich riskant wie seine Rola Rola Äquilibristik, die den Gleichgewichtssinn beim Balancieren auf Brettern mit frei beweglichen Rollen bis aufs Höchste fordert. Die Pause nutzte das Publikum, um sich kulinarisch mit dem Angebot zu stärken, das die Jugend des Schwenninger Basketballvereins organisiert hatte. Auch boten die Sponsoren der Veranstaltung die Möglichkeit, sich an ihren Ausstellungsständen zu informieren. "Einfach hinreißend und beeindruckend", urteilte die Tuningerin Elke Hauser über die Gala.

Der Schwenninger Joachim Thiele bemerkte mit einem Schmunzeln im Gesicht, dass die Turngala eine Veranstaltung sei, an der er ausnahmsweise nicht teilnehme. "Im Ernst, die Aufführungen sind grandios und beste Werbung für den Turnsport", ergänzte Thiele, der in seiner Freizeit als Mitglied der Turngemeinde nur zu gut einzuschätzen weiß, welche Leistung und welcher Zeitaufwand sich hinter jeder einzelnen Nummer verbergen. Katrin Bret aus Weigheim war mit ihren beiden Kindern erstmals bei der Turngala zu Gast. Wie vielen andere in der Halle bezeichnete sie die Auftritte des Showteams auf Grund ihrer effektvollen aber unaufgeregten Darbietung als besonders attraktiv. "Turnsport auf höchstem Niveau so dargeboten, dass jeder Appetit bekommt zum Mitmachen." Sie möchte im kommenden Jahr wiederkommen. "Was hier zum Jahresschuss geboten wird ist einzigartig." Der zweite Teil knüpfte an, wo der erste Abschnitt geendet hatte. 60 weitere Minuten Akrobatik, Artistik und turnerischer Glanz endeten mit einem furiosen Finale. Das Publikum war hin und weg.