Mit Sonnenbrille und Basecap überfiel dieser Mann die Targo-Bank in Villingen. Foto: Polizei

Banküberfälle geben Rätsel auf. Täter weiter auf der Flucht. Auch keine Spur vom Commerzbank-Räuber.

Villingen-Schwenningen - Sie kommen immer öfter und werden immer dreister: Bankräuber suchten Institute in der Doppelstadt in letzter Zeit besonders häufig auf.

Der Bankräuber, der in Singen und Mitte März in Schwenningen zugeschlagen hat, wurde dank eines Hinweises entlarvt und geschnappt. Ein Supermarkt-Mitarbeiter hatte den Räuber von den Fahndungsbildern als Kunden erkannt. Doch dass Fahndungsbilder tatsächlich auch zum Täter führen, ist zum Leidwesen der Ermittler nicht immer zwangsläufig der Fall.

Am vergangenen Freitag hatte ein junger Bankräuber die Targo-Bank in der Niederen Straße in Villingen heimgesucht. Der Coup war für ihn äußerst dumm gelaufen: Die Bank hatte kein Geld. Trotzdem sitzt der Schock bei Bankangestellten nach einem Überfall in der Regel tief und laufen die Ermittlungen zur Ergreifung des Täters auf Hochtouren.

Auch in diesem Fall sollte man meinen, dank der Fahndungsfotos durch die Überwachungskameras werde der Täter im Nu geschnappt – er trug zwar eine Wollmütze und eine überdimensionierte Sonnenbrille, doch er hatte mit der schwarzen Jacke mit weißem Symbol auf der Rückseite auch einprägsame Klamotten an und war schließlich um 11.40 Uhr zu gut frequentierter Zeit mitten in der Innenstadt unterwegs.

Doch ein schneller Fahndungserfolg stellte sich in diesem Fall mitnichten ein. In Rottweil seien keine zehn Hinweise eingegangen, in Villingen hingegen deutlich mehr, erzählt Polizeipressesprecher Dieter Popp, – der Entscheidende war aber noch immer nicht dabei.

Und auch von einem weiteren Bankräuber fehlt jede Spur. Und das seit Jahren: vom Commerzbankräuber. Er hatte im Dezember 2009 Aufsehen erregt. Mit einer Bombenattrappe suchte er die Bank auf und nahm nicht nur Geld, sondern auch den Bankvorstand als Geisel mit.

Auch keine Spur vom Commerzbank-Räuber

Er trug zwar eine auffällige Perücke und eine Brille, trotzdem war auch er am helllichten Tag inmitten der Villinger Innenstadt zugange – und das im übrigen lange Zeit, denn der Überfall dauerte etwa eine halbe Stunde. Zudem hat auch er viele Fahndungsfotos als Visitenkarte hinterlassen und gibt es weitere Fälle, in welchen der Commerzbankräuber zweifelsfrei ebenfalls zugeschlagen haben soll: in Freiburg im Februar 2009 und im Oktober 2012 in Rastatt. Sogar in der Fernsehsendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" wurden seine Bilder ausgestrahlt. Die Volksbank Rastatt hat eine Belohnung von 1000 Euro ausgesetzt, die Staatsanwaltschaft Konstanz von 2000 Euro. All das bislang ohne Erfolg.