Das Trinkwasser wird nicht mehr gechlort. Foto: Schulze

Unangenehmer Geruch sollte Vergangenheit angehören. Intensive Ursachenforschung.

Villingen-Schwenningen/Dauchingen - Der unangenehme Geruch im Trinkwasser sollte jetzt der Vergangenheit angehören. Denn: Nach dem Auftreten coliformer Keime im August wird die Stadtwerke VS GmbH (SVS) in Absprache mit dem Gesundheitsamt und dem unabhängigen Technologiezentrum Wasser nun die Trinkwasserchlorung im Schwenninger Wassernetz, an dem verschiedene Stadtbezirke und auch Dauchingen hängen absetzen. Die SVS teilt am Montag Einzelheiten mit.

Die Stadtwerke sprechen davon, dass "eine weitere Phase der Ursachenforschung beginnt". Sie wird ab Montag nach enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt sowie dem unabhängigen Technologiezentrum Wasser Karlsruhe (TZW) die Trinkwasserchlorung absetzen.

Geschäftsführer Ulrich Köngeter erklärt den Hintergrund und das geplante Vorhaben: "Sobald Chlor eingesetzt wird, werden die Keime im Wasser abgetötet. Unter Beibehalten der Chlorung bestünde keine Chance, der Ursache auf den Grund zu kommen und somit das betroffene Netzgebiet eingrenzen zu können."

Nach dem neuerlichen Auftreten der coliformen Keime in diesem August werde ein neuer Ansatz zur Ursachenforschung verfolgt. "Als mögliche Ursache könnte eine Aufwirbelung von Sedimenten im Trinkwassernetz in Betracht gezogen werden", erläutert Ulrich Köngeter.

"Wir haben die begründete Vermutung, dass der Keim nicht von außen ins Netz eingetragen wird, sondern sich im Netz entwickelt", erklärt Köngeter weiter. Nachdem die Chlorung eingestellt ist, werde es etwa zwei bis drei Wochen dauern, bis sich dieses in den weit verzweigten Leitungen aufgezehrt hat, zeigt der Geschäftsführer weiter auf. Im Anschluss daran werde die SVS aus einem weiter optimierten Probenahme-Netz in enger Kooperation mit dem TZW vermehrt Wasser zur Analyse entnehmen.

Ziel sei es, den Ursprung der Verkeimung zu lokalisieren. Der SVS-Geschäftsführer betont jedoch: "Wir können, obwohl wir von dem neuen Ansatz überzeugt sind, zum heutigen Tage keine Aussage zu den Erfolgschancen bezüglich der Ursache treffen." Das Verfahren könne sich über Monate hinziehen. Die Auswertung und Analyse der gewonnenen Daten erfolge in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt und dem TZW. Das Trinkwasser könne während dieser Untersuchungsphase uneingeschränkt genutzt werden.

Gechlort wurde im Hochbehälter Türnleberg, der folgende Stadtbezirke versorgt: Schwenningen, Zollhaus und Hardthöfe, Zentralbereich, Weilersbach, Nordstetten, Teile der Wöschhalde, Mühlhausen und Obereschach und Dauchingen.