Kirche: Oberkirchenrat hat in der weiteren Region viel bewirkt

Schwarzwald-Baar-Kreis (ewk). Viele Erinnerungen an die jüngere Entwicklung der Evangelischen Kirchengemeinde Villingen hat die Nachricht vom Tod von Oberkirchenrat Hans-Günther Michel bei Gemeindegliedern und Villingern ausgelöst.

Von 1960 bis 1976 hat der spätere Hauptgeschäftsführer des Diakonischen Werkes in Baden als Pfarrer in Villingen und als evangelischer Schuldekan als Schuldekan im Schwarzwald-Baar-Kreis gewirkt.

Helga Echle, die langjährige Dekanatssekretärin, erinnert sich gerne an ihren damaligen Chef, der sie 1974 als Pfarramtssekretärin einstellte. Hans-Günther Michel war eine Persönlichkeit, die vorausschauend plante und wirkte. So ist in seiner Pfarramtszeit, während sich das Golden-Bühl-Quartier entwickelte, in 1960er-Jahren die Markuskirche mit dem umgebenden Gemeindezentrum entstanden. Über die Pfarramtsaufgaben hinaus, erinnert sich Helga Echle, war Michel in der Stadtpolitik engagiert, machte mit Jugendlichen praktische Kriegsgräberfürsorge in Narvik/Norwegen. Aber auch an die überaus gut besuchen Mitternachtschristmetten mit Pfarrer Michel erinnern sich noch viele Villinger gerne.

In einem Nachruf schreibt das Diakonische Werk Baden wie sehr Hans-Günther Michel von seinen Kriegserlebnissen in Russland, an der Westfront und in Finnland und die anschließende Gefangenschaft geprägt war. Nach dem Krieg war Michel verantwortlich für Flüchtlingslager in Baden und damit für die Integration zahlloser Flüchtlinge.

Mehrere Jahrzehnte engagierte er sich privat für die Völkerverständigung über die Arbeit mit jungen Menschen in Frankreich, Italien und Norwegen. Der unermüdlich engagiert arbeitende Theologe wurde mit dem Verdienstkreuz erster Klasse und dem Großen Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet sowie mit der Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg und dem Kronenkreuz in Gold der Diakonie.