Chorleiter Matthias Listmann und das Villinger Zähringer Chörle sind für ein Konzert innerhalb der Vesperkirche in der Johanneskirche zu Gast. Foto: Bombardi Foto: Schwarzwälder Bote

Vesperkirche: Villinger Zähringer Chörle begeistert mit Zyklus von Brahms / Lautstark Zugaben gefordert

Seit Jahren wird das kulturelle Programm der Schwenninger Vesperkirche wegen der Vielfalt seiner Künstler vom Publikum geschätzt. Es gibt praktisch keine Veranstaltungen mehr, an denen wenige Besucher teilnehmen. Vielfach ist die Pauluskirche bis auf den letzten Platz belegt. Nun trat das Villinger Zähringer Chörle auf.

VS-Schwenningen. Um Kollisionen auf Grund der Platznot in der Pauluskirche zu vermeiden, war in der Johanneskirche schnell ein Ausweichort gefunden. Und auch an diesem Ort freute sich Chef-Pfarrer und Programmorganisator Andreas Güntter, rund 160 Zuhörer begrüßen zu dürfen. Auch wies er erfreut darauf hin, in diesem Jahr zwei Formationen aus dem Villinger Raum für einen Auftritt innerhalb der Vesperkirche engagiert zu haben. Dies sorgt für Abwechslung und stärkt den gesamtstädtischen Gedanken.

In den Mittelpunkt seines Programms rückte das mehrere Dutzend Chormitglieder zählende Zähringer Chörle unter Leitung von Matthias Listmann die vor rund 150 Jahren uraufgeführten Brahm’schen Liebeslieder, die im Walzertakt in den Zeiten der Hochromantik entstanden. Sie setzen sich ursprünglich aus osteuropäischen Melodien zusammen und sind vierstimmig komponiert. Dabei sind sie dergestalt aneinandergereiht, dass im dritten Lied nur die Männer singen, im fünften Lied eine Art Zwiegespräche zwischen Mann und Frau oder im siebten Lied nur die Frauen zu hören waren. Die beiden Pianisten Katalin und Dimitris Theologitis begleiteten kraftvoll Lied Nummer elf.

Auch irischer Segensgruß und Auszüge aus Oper zu hören

Für die Zuhörer ergab sich durch die Vielfalt an Ausführungen reichlich Abwechslung. Immer wieder trat deutlich hervor, dass Brahms in seiner Komposition die Bäume als Allegorie für die Liebe verwendet. Hörenswert war auch das Programm außerhalb der Liebeslieder-Reihe. Das Konzert eröffnete der Chor mit einem irischen Segensgruß und stimmte mit dem Mondaufgang aus Otto Nicolais Oper "Die lustigen Weiber von Windsor" ein.

In der Chaconne für Violine aus der Feder von Johann Sebastian Bach brillierte Violinistin Julia Magyar mit glasklarem Spiel in differenzierter Ausführung. Auch im Violinkonzert Op. 61 begeisterte die Violinistin durch eine klare Stimmführung und im Zusammenspiel mit den Pianisten. Julia Maygar entlockte ihrer Violine jubelnde Töne und zeigte in der Solokadenz ein hohes Maß an Virtuosität. Mit Stücken von Gabriel Fauré und dem bekannten "For the Beauty oft the Earth" beendete das Zähringer Chörle seinen Auftritt nach einer lautstark geforderten Zugabe.

Kulturprogramm endet mit Auftritt des Futa-Ensembles

Das Kulturprogamm der Vesperkirche geht in dieser Woche in seine letzte Runde. Am Donnerstag, 13. Februar, ab 19.30 Uhr ist in der Pauluskirche das Futa-Ensmble zu Gast, das zuletzt im Advent sein Publikum mit seinem mehrstimmigen a-capella-Gesang im bis auf den letzten Platz belegten katholischen Gotteshaus von Unterkrinach begeisterte.