Abgesehen von der Brandstelle ist die Tiefgarage in Schwenningen wieder befahrbar. Foto: Eich

Brandstiftung: Polizei beziffert Sachschaden mittlerweile auf 250 .000 Euro. Tor stand offen.

Villingen-Schwenningen - Die Ermittlungen zu der Brandserie in der Doppelstadt laufen weiter auf Hochtouren. Die betroffene Tiefgarage in Villingen konnte noch nicht freigegeben werden.

Der Brandgeruch hängt noch immer penetrant in der Luft, die rußgeschwärzten Oberflächen zeugen von der verheerenden Wirkung des Feuers, das ein bislang Unbekannter gelegt hat. Auch gestern waren Ermittler der Kriminalpolizeidirektion Rottweil in den beiden Tiefgaragen unterwegs, um weiterhin Spuren zu sichern und teilweise Zeugen zu befragen. Eine heiße Spur gibt es jedoch noch nicht, wie Polizeisprecher Dieter Popp auf Anfrage erklärt.

Klar ist nur: Der Schaden in Villingen beträgt allein 100 000 Euro. Die Tiefgarage in der Danziger Straße scheint, so Popp, in dieser Form wohl nicht mehr nutzbar. Seitens des Eigentümers will man zunächst noch abwarten, was mit dem Gebäude passiert. "Wie mit dem Tiefgaragengebäude aus technischer Sicht weiter vorgegangen wird, müssen technische und statische Sachverständige beurteilen, die bereits eingeschalten sind", so Sebastian Merkle, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Baugenossenschaft Familienheim. Zwar konnten gestern einige Anwohner ihre Fahrzeuge aus der Tiefgarage fahren, "aus Sicherheitsgründen werden wir die Garage aber erst dann freigeben, wenn sichergestellt ist, dass für unsere Mieter keine Gefahr besteht." Die Mieter, auch von umliegenden Häuser, sind weiterhin geschockt von der schlimmen Brandnacht. "Ich habe schon Angst, was jetzt weiter passiert", äußert sich eine Frau gegenüber unserer Zeitung und betont: "Dabei ist das doch so eine ruhige Gegend."

Ihrer Meinung nach seien viele Menschen heutzutage mittlerweile aber nachlässig, "sie schließen die Türen nicht mehr ab." So offenbar auch in der Brandnacht, als das Tor zur Garage ersten Angaben zufolge offen stand. "Das ist in letzter Zeit öfter mal passiert", erklärt die Anwohnerin. Ein Umstand, der die Tat des bislang Unbekannten wohl erleichtert hat.

Leichtes Spiel hatte er auch in der Jägerstraße in Schwenningen. Die frei zugängliche Garage mit darüberliegenden Wohnungen wurde ebenfalls stark beschädigt, die Auswirkungen scheinen aber wohl nicht so gravierend wie in Villingen – die Stellplätze sind weiterhin nutzbar und waren gestern größtenteils wieder verfügbar.

"Schaden haben hier insbesondere die Deckenverkleidung und teilweise auch die Böden genommen", berichtet Popp. Seinen Angaben zufolge beträgt der Schaden in Schwenningen rund 150 000 Euro. Insgesamt hat der Feuerteufel in den Tiefgaragen also einen Schaden in Höhe einer Viertelmillion Euro verursacht.

Zeugen, die am frühen Mittwoch rund um die beiden Tatorte etwas gesehen haben, werden weiterhin gebeten, sich mit dem Kriminalkommissariat in Villingen unter der Telefonnummer 07721/60 10 zu melden.