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Veranstaltungsbetrieb beginnt am Sonntag. Im Winter größere Sicherungsmaßnahme.

Villingen-Schwenningen - Rund sechs Wochen nach der Nachricht, dass der Große Saal des Theaters am Ring in Villingen aus Sicherheitsgründen gesperrt werden muss, konnte dieser nun wieder freigegeben werden. Die vorläufige Reparaturlösung am Dach wurde erfolgreich umgesetzt.

Der Schock war groß, als es Mitte März von Seiten der Stadtverwaltung hieß, dass gravierende Schäden am Dachtragwerk des Spielhauses an den Villinger Ringanlagen eine vorläufige Sperrung des Großen Saals notwendig machen – und das mitten in der Spielzeit.

Nun gibt die Stadt bekannt: Die kurzfristig vorgenommenen Sicherungsmaßnahmen sorgen dafür, dass der reguläre Veranstaltungsbetrieb im Großen Saal am Sonntag, 5. Mai, mit der Operette "Im weißen Rössl" wieder aufgenommen wird. Alle Veranstaltungen im Mai können wie geplant stattfinden, heißt es in einer Mitteilung der Stadtverwaltung.

So sei die vorläufige Reparaturlösung am Dachtragwerk des Theaters am Ring erfolgreich umgesetzt worden. "Der beauftragte Statiker hat grünes Licht für die Wiederaufnahme des regulären Veranstaltungsbetriebs gegeben", berichtet die Verwaltung.

Verwaltung, Ingenieure und Handwerker handeln schnell

Nach einer Begehung des Theaterdaches am Dienstag Vormittag mit dem Statiker und Dieter Kleinhans, Leiter des Amtes für Gebäudewirtschaft und Hochbau, erfolgte die Freigabe des Großen Saals im Theater am Ring. "Durch den Abschluss der ersten Reparaturmaßnahmen ist die Sicherheit für Besucher wieder vollständig gewährleistet", teilt die Stadtverwaltung mit.

Dem vorausgegangen war ein schnelles Handeln der Stadt und der beteiligten Ingenieure und Handwerker. Dies war auch notwendig, denn die Stadt betont: "Das Theater am Ring ist in der laufenden Spielzeit 18/19 und darüber hinaus permanent mit Veranstaltungen belegt. Auch eine nur temporäre Schließung des Hauses ist für die Betreiber wirtschaftlich nur sehr schwer zu verkraften." Nur 14 Tage nach der ersten Begehung konnte das kurzfristig beauftragte Ingenieurbüro erste Ausführungsüberlegungen zu den geplanten Sanierungsschritten vorgelegt. Klar war: Am Haupttragwerk wurden erhebliche Sicherheitsmängel festgestellt, zudem sei die gesamte Dachkonstruktion bei starken Schneefall oder Starkregen in Verbindung mit Sturmböen nicht mehr verkehrssicher.

In den vergangenen Wochen habe die beauftragte Firma deshalb eine Verstärkung sowie Sicherung mit Holzquerschnitten und Stahlteilen umgesetzt, die nun zum Abschluss gebracht wurden. Laut den Unterlagen des Technischen Ausschusses haben diese Arbeiten etwa 60.000 Euro gekostet. Gewährleistet werden konnte damit nun, dass der Spielbetrieb vorläufig wieder aufgenommen werden kann. Doch: Die Freigabe des Saals erfolgt nur bis zum Winterbeginn. Für eine größere Schneelast seien die temporären Sicherungsmaßnahmen nicht ausgelegt.

Notwendig werde daher ein zweiter Sanierungsschritt, der für die Sommerpause angedacht ist. Das Einziehen von zusätzlichen Stützkonstruktionen soll gewährleisten, dass die nächste Spielzeit von September 2019 bis Juni 2020 gesichert ist. Dabei wird es laut Stadt ebenfalls erforderlich werden, das Dach zu öffnen. Die Kosten belaufen sich ersten Informationen zufolge auf rund 150.000 Euro.

Innerhalb von acht Wochen soll das Dach saniert werden

Der Zeitplan sieht derweil vor, dass bis Mitte Mai die Planungen des Tragwerksplaners abgeschlossen sind, ehe innerhalb von einem Monat die Angebote der Zimmerer und des Stahlbauers eingeholt werden, die die Stadt unverzüglich beauftragen möchte. Von Mitte Juni bis Mitte Juli sind Arbeitsvorbereitungen geplant, um schließlich bis Mitte Juli mit der Sanierung zu beginnen. Diese soll im September abgeschlossen sein, sodass die neue Spielzeit pünktlich beginnen kann – für die Ausführung der Arbeiten sind also lediglich acht Wochen eingeplant.

Im Hintergrund gehen die Überlegungen der Stadtverwaltung aber noch weiter. Gleichzeitig zur Sanierung des Daches ist laut den Unterlagen für den Technischen Ausschuss eine "umfängliche Sanierungsplanung des gesamten Theaters am Ring vorzubereiten". Für die Planung der Generalsanierung und der Brandschutzmaßnahmen stehen zunächst 50 000 Euro zur Verfügung. Das Ender Fahnenstange bei den Arbeiten im Theater am Ring ist also noch lange nicht erreicht.