Während Emmerich Jäger die Preise der Waren vorliest, tippt Helgina Zimmermann diese in die Kasse ein.Foto: Günzel Foto: Schwarzwälder Bote

Pandemie: Unter besonderen Schutzmaßnahmen verkaufen Einrichtungen wieder / Kunden sind erleichtert und beachten Regeln

Villingen-Schwenningen. Schon von Weitem ist die Schlange vor dem Schwenninger Tafelladen zu sehen, der nach vierwöchiger Schließung am Dienstag wieder öffnete. "Endlich wieder!" sagt eine Kundin: "Ich musste im letzten Monat sogar mein Konto überziehen, weil ich im Supermarkt einkaufen musste."

Froh darüber, dass die Tafelläden in Villingen und in Schwenningen endlich wieder öffnen konnten, ist auch Helgina Zimmermann, Vorsitzende des "Mach mit!"-Fördervereins in Villingen-Schwenningen. "Wir haben von einigen Kunden gehört, dass sie finanzielle Probleme hatten, weil sie in den letzten vier Wochen nicht hier einkaufen konnten", berichtet die Vorsitzende. Die Tafelläden im gesamten Schwarzwald-Baar-Kreis habe der Förderverein jedoch freiwillig geschlossen: "Wir haben ja eine Fürsorgepflicht gegenüber unseren Mitarbeitern – sowohl gegenüber den Festangestellten, wie auch den Ehrenamtlichen", erklärt Zimmermann. Sie haben ihre Mitarbeiter auf keinen Fall gefährden wollen, deshalb seien die Tafelläden geschlossen worden.

Nun, da jedoch sämtliche Schutzvorkehrungen getroffen wurden, können die Tafelläden in Villingen und in Schwenningen aber wieder eröffnen – "und das haben wir einzig und alleine dem Herrn Jäger hier zu verdanken", freut sich die Vereinsvorsitzende und zeigt auf Emmerich Jäger, der gerade die ausgesuchte Ware einer Kundin zählt. Er habe sowohl im Villinger als auch im Schwenninger Tafelladen Spritzschutze an Bierbänke montiert, die nun als Kasse dienen. Auch Desinfektionsmittelspender habe er beim Eingang in den Tafelladen montiert. Dort sollen sich die Kunde beim Eintreten die Hände desinfizieren.

Außerdem dürfen diese die Läden nur mit Mund-Nase-Schutzmaske betreten – falls ein Kunde das vergessen habe, habe seine Frau ein paar Masken genäht und bereit gelegt. "Außerdem dürfen immer nur zwei Personen, allerhöchstens drei den Laden betreten", erklärt Zimmermann.

Mitarbeiter ab 70 Jahren aufwärts dürfen sich am Verkauf nicht beteiligen, um nicht gefährdet zu werden. Um außerdem keinen zu großen Ansturm bewältigen zu müssen, dürfen in Schwenningen dienstags nur Kunden mit geraden Tafelladen-Ausweisnummern kommen – freitags dürfen dann die mit ungeraden Zahlen einkaufen. "Und so ist das auch in Villingen: Da dürfen montags die mit geraden und mittwochs die mit ungeraden Zahlen einkaufen", erklärt Zimmermann.

Der erste Verkaufsnachmittag in Schwenningen sei sehr gut angenommen worden. "Heute waren in einer Stunde schon 23 Kunden da", berichtet die Vereinsvorsitzende. In Villingen seien am Montag insgesamt nur 21 Kunden gekommen, "vermutlich weil sich noch nicht rumgesprochen hat, dass wir wieder auf haben", meint Zimmermann.

Froh sei sie darüber, dass sich alle Kunden an die Regeln halten: "Die warten geduldig bis sie rein dürfen, halten Abstand zueinander und haben ihren Mundschutz dabei." Außer dem Villinger und dem Schwenninger Tafelladen konnte noch kein anderer im Schwarzwald-Baar-Kreis öffnen, weil es bei diesen schwierig sei, alle Schutzmaßnahmen umzusetzen, erklärt Zimmermann: "Aber natürlich dürfen alle Kunden aus dem Landkreis hier her einkaufen kommen."