Koch Marco Garofalo und Initiator Markus Vierthaler (von links) hätten sich über mehr Besucher gefreut. Foto: Günzel Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Markus Vierthaler will mit Aktion Bedürftigen helfen

VS-Schwenningen. Eigentlich hätte es eine wirklich schöne Aktion sein können: Weil die Tafelläden im Schwarzwald-Baar-Kreis in den vergangenen vier Wochen coronabedingt schließen mussten, wollte Markus Vierthaler Menschen, die nicht so viel haben, helfen, indem er ihnen wenigstens eine warme Mahlzeit ausgibt. Weil er allerdings nicht so gut im Kochen sei, wie er selbst zugibt, habe er den Koch des Gasthaus Löwen in Villingen, Marco Garofalo, kontaktiert und gefragt, ob er sich nicht an seinem Vorhaben beteiligen und etwas kochen will.

Gesagt, getan: Bereits am vergangenem Dienstag, 14. April, kochte Garofalo etwa 30 bis 40 Portionen Gulaschsuppe, die Markus Vierthaler dann mit dem Personal seines Objektservices abholte und an einem aus Bierbänken improvisierten Stand vor dem Schwenninger Tafelladen hungrigen Besuchern ausgab. "Letzte Woche waren nur zirka zehn Leute da, die sich etwas zum Essen geholt haben", erzählt Vierthaler.

Deshalb habe er in den vergangenen Tagen kräftig die Werbetrommel gerührt, damit möglichst viele Besucher am gestrigen Mittwoch den Weg zum Tafelladen finden würden, um sich erneut eine Portion Gulaschsuppe mit Brötchen und ein Joghurtdessert abzuholen.

"Die Idee dahinter war einfach, den Menschen in dieser Zeit etwas Gutes zu tun", erzählt Vierthaler. Er habe sich schon früher gerne für die Tafel engagiert. Als er gehört habe, dass diese aufgrund der Corona-Krise im gesamten Landkreis schließen musste, habe er sich gedacht, dass er Bedürftigen dann einfach anders helfen könnte, erzählt er weiter.

Doch es kam ganz anders: Lediglich eine Frau kam am Mittwoch vor den Schwenninger Tafelladen, um Gulaschsuppe zu holen. Dafür nahm sie jedoch gleich zwei große Töpfe mit, denn sie versorge ein ganzes Haus sowohl mit der Suppe, als auch mit Desserts, wie sie berichtete. "Wer mehr will, darf gerne mehr mitnehmen", sagt Vierthaler dazu. "Wir sind da nicht so. Wenn die Suppe dann halt irgendwann leer ist, ist sie eben leer."

Leer wurde sie bis zum Ende der geplanten Ausgabe aber leider nicht. Außer der einen Frau kam niemand. Diese hatte jedoch Glück: Am Ende kam sie nochmal und durfte noch mehr abholen.