Der Amtsleiter warnt vor einer weiteren Erlössteigerung und hat dafür handfeste Gründe. Mehr noch: Er ist völlig verärgert. Warum? Kühn: "Das Marktumfeld hat sich für unsere Kunden der guten Stammholzsortimente in den letzten Wochen durch die aus unserer Sicht unglückliche Preispolitik des Landesbetriebs Forst BW deutlich verschärft, so dass eine Prognose, wie sich diese Unternehmen entwicklen werden, sehr schwer ausfällt."
Die missliche Lage für die VS-Kunden entstand laut Kühn, weil in Deutschland und Österreich knapp zehn "Holzkonzerne" dank öffentlicher Subventionen entstanden seien. Diese Unternehmen seien durch die Weltwirtschaftskrise 2009/10 in derartige Schwierigkeiten geraten, dass finanzierende Banken die Geschäftsführung übernommen hätten und weiter Finanzmittel zur Verfügung stellten, um Insolvenzen zu verhindern. Zu diesen Banken zähle auch die LBBW, so Kühn.
So entsteht eine Schieflage. Für Kühn ein Unding, denn durch die Subventionen geraten die mittelständischen Holzwerke, die eigentlich gut finanziert und mit guter Eigenkapitalquote ausgestattet seien, in Bedrängnis. Der Amtsleiter weiter: "Durch diese Marktverzerrung kann die Situation entstehen, dass sich die Struktur der Holzwerke grundlegend verändert und letztlich ein Oligopol entsteht. Dass diese Entwicklung von Kreditinstituten in öffentlicher Hand mittelbar begünstigt wird, darf als besonderes Ärgernis gesehen werden."
Auf Kühn und sein Team kommen stürmische Zeiten zu.
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