Der Strom in Villingen-Schwenningen wird teurer. Foto: Archiv

Umlage treibt Preis in die Höhe. Zum 1. Januar wird die Kilowattstunde Strom der Stadtwerke um einen Cent teurer.

Villingen-Schwenningen - Einen Teil der steigenden Strompreise gibt die Stadtwerke Villingen-Schwenningen GmbH (SVS) an ihre Kunden weiter. Um mindestens einen Cent würde zum 1. Januar die Kilowattstunde Strom teurer, gab Geschäftsführer Ulrich Köngeter gestern bekannt.

Die Förderung des Ökostroms treibt den Preis bundesweit nach oben: Die Umlagen des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) erhöhen sich für das Jahr 2014 um fast einen Cent auf 6,24 Cent je Kilowattstunde. Wie die weiteren Umlagen steigen, über die der Verbraucher in die Finanzierung der Energiewende und der Kostenbefreiung stromintensiver Industrie-Unternehmen eingebunden ist, lasse sich noch nicht beziffern, erklärte Köngeter. Doch er rechne insgesamt mit einem Anstieg der Steuern, Umlagen und Abgaben um bis zu zwei Cent je Kilowattstunde. Bei einem durchschnittlichen Stromverbrauch eines Drei-Personen-Haushalts von 3500 Kilowattstunden im Jahr bedeute das eine monatliche Verteuerung von sechs bis sieben Euro auf gut 90 Euro.

"Wir wollen aber nicht den ganzen Betrag der fremdbestimmten Steigerung an die Kunden weitergeben", betonte Köngeter. Die SVS schlage dem Aufsichtsrat vermutlich eine Erhöhung um rund einen Cent zum Jahresbeginn vor. Spätestens zum 15. November informiere der Energieversorger die Haushalte schriftlich über die neuen Tarife. Da bleibe den Unternehmen immer weniger Spielraum für eine eigene Preispolitik: Nur noch 30 Prozent der Kosten – nämlich jene, die für Vertrieb und Strombeschaffung anfallen – seien beeinflussbar. Alle anderen Kostenfaktoren wie Netzentgelte, Mehrwert- und Stromsteuer seien staatlich reguliert. Für eine Kilowattstunde Strom falle bei der SVS derzeit samt Grundpreis zwischen 27 und 28 Cent an. Dass in den nächsten fünf Jahren die 30er-Marke überschritten ist, sind sich Ulrich Köngeter und Vertriebsleiter Sebastian Wilhelm sicher. Doch sie schätzen auch, dass die Bundesregierung einschreitet und die Kosten nicht weiter so kontinuierlich ansteigen wie in den vergangenen Jahren, denn Strom müsse langfristig bezahlbar bleiben.

Um die zusätzliche Belastung der Kunden in Grenzen zu halten, rät Köngeter, die Energieberatung der SVS in Anspruch zu nehmen und Stromfressern auf die Schliche zu kommen. "Die beste Kilowattstunde ist die, die man nicht braucht, sie schont den Geldbeutel und die Umwelt", gibt er die Devise aus.