Die Verlässliche Grundschule sorgt für feste Kernzeiten in der Betreuung. Wer mehr will, muss sich in VS für andere Betreuungsformen entscheiden. Foto: © contrastwerkstatt/Fotolia.com Foto: Schwarzwälder Bote

Betreuung: Ausschuss lehnt Ausweitung der Verlässlichen Grundschule ab und nimmt Rektorin in die Pflicht

Villingen-Schwenningen. Eine strikte Absage erteilte der Verwaltungsausschuss am Mittwochabend der Warenbergschule. Diese bat um Ausweitung der Betreuungszeiten im Rahmen der Verlässlichen Grundschule. Immer dienstags sollte demnach die Betreuungszeit von 13 auf 14 Uhr ausgeweitet werden, um ein Betreuungsloch zwischen der Betreuung am Vormittag inklusive Verlässlicher Grundschule bis 13 Uhr und dem um 14 Uhr beginnenden Nachmittagsunterricht zu stopfen. Zudem stehe der Wunsch einzelner Eltern, "wenigstens einen Tag in der Woche nicht nur halbtags arbeiten zu können", hinter der Begehrlichkeit, so Schulleiterin Ilka Kreilinger.

Am deutlichsten formulierte den Gegenwind ausgerechnet ein ehemaliger Lehrer: Joachim von Mirbach (Grüne) konnte seinen Unmut über die Forderung offensichtlich nur schwer zügeln: "Die Schule hat dafür zu sorgen, dass nicht solche Löcher entstehen", die zwei Nachmittagsstunden der Drittklässler könnten ohne Weiteres am Vormittag stattfinden. Mit Katharina Hirt (CDU) schlug eine weitere Pädagogin pragmatisch vor, doch bitte einfach den Stundenplan zu ändern, zumal der im neuen Schuljahr schon wieder ganz anders aussehen könnte. Die CDU-Fraktionssprecherin Renate Breuning (CDU) legte in Rückfragen beharrlich den Finger in die Wunde: Warum, so Breuning, werden die Schüler nicht einfach statt wie üblich nur bis 12 Uhr an zwei Tagen bis 13 Uhr unterrichtet wie an vielen anderen Schulen auch? Kreilinger führte zwar aus, wie sehr der Bedarf an Betreuung bei den Eltern, aber auch den Kindern steige. Und sie schilderte auch, dass die Dritt- und Viertklässler ein wöchentliches Unterrichtspensum von 27 Stunden hätten. Die Antwort auf die Frage nach einer Aufstockung des Vormittagsunterrichts um diese zwei Schulstunden aber blieb die sichtlich enttäuschte Rektorin schuldig.

Für Stadtverwaltung und Gemeinderat indes stellte sich die Grundsatzfrage: Ein Ja zur Ausnahmegenehmigung und -finanzierung an der Warenbergschule würde vermutlich eine Flut ähnlicher Anträge aus anderen Schule nach sich ziehen, so Stefan Assfalg, Amtsleiter des Amtes für Jugend, Schule, Bildung und Sport (Jubis). Schon jetzt häuften sich die Anfragen. Eine Ausnahme für die Warenbergschule ließe ein ganzes System zusammenbrechen. Gebührenordnung, personelle Ausstattung und Stundenumfang sind Teil eines standardisierten Konzepts. Fällt an einer Schule eine Kraft in der Verlässlichen Grundschule kurzfristig aus, kann das Amt in der Regel schnell für Ersatz sorgen. "In dem Moment, wo eine Schule mit anderen Zeiten arbeitet, wird es auch in der Personalplanung bei eventuellen Vertretungen außerordentlich schwierig", erläuterte Assfalg. Der einstimmige Beschluss, beim bisherigen Modell zu bleiben, war am Ende eine reine Formsache.