Das Altonaer Theater führte die "Feuerzangenbowle" im Theater am Ring in Villingen auf. Foto: Zährl Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Altonaer Theater führt "Feuerzangenbowle" auf

VS-Villingen. Wie die Erinnerungen an die Schulzeit mit lustigen Anekdoten verschönt werden, konnte im Theater im Ring in Villingen erlebt werden.

Nach dem 1905 geschriebenen Roman von Heinrich Spoerl feierte das Altonaer Theater mit der Bühnenfassung von Wilfried Schröder das 20-jährige Bühnenjubiläum mit dem Kultstück die Feuerzangenbowle.

Der berühmte Schriftsteller Dr. Pfeiffer will ein Mensch werden. Das ist er laut Freunden nicht, denn er hat kein Gymnasium besucht. Bei einer Feuerzangenbowle beschließt er, Oberprimaner zu werden. Er heckt mit den neuen Schulkameraden Streiche aus und tut sich als der Wildeste hervor.

Die Zimmerwirtin bemuttert und beschränkt den neuen Untermieter. Deshalb wird sie auch überlistet, was schon einiges an Komik erzeugt. Das Gymnasium sollte die richtige Sprache lernen. Diese Institution ist jedoch ein sprachliches Chaos mit kauzig-komischen Lehrern, wie Professor Crey, der seine Schüler mit "Se send albern" abfertigt. Bei der Erklärung des volkstümlichen Kölner Bömmel "Wat is en Dampfmaschin? Da stelle mer uns janz dumm", biegen sich die Zuschauer vor Lachen.

Angesichts des aus der Ferne zu hörenden Gesanges von den Mädchen des Lyzeums erblühen die Phantasien der jungen Gemüter. Die Alkoholstunde mit Heidelbeerwein, nach Crey "Nur einen wönzigen Schlock", gerät zum Pfeifferschen Meisterstück. Der Kleinste, der ungeliebte Streber Luck, will mutig den ganz großen Schulstreich erzwingen. Doch auch hier bleibt die heile Welt das Wichtigste. Der Lehrkörper dreht den Spieß um. Im Sinne des Direktors "Hauptsache keine Konflikte".

Die großstädtische moderne und selbstbewusste Braut Marion verliert gegenüber der lieben Referendarin und Direktorentochter Eva. Pfeiffer erreicht als Primaner seine Verlobung aus Liebe, bevor er seine wahre Identität aufdeckt.

Das vergnügte Publikum im Theater am Ring in Villingen genoss sichtlich die sprachlichen Eigenarten, Witze und Streiche. Ein humoristisches Stück, das die Welt für ein paar vergnügliche Stunden außen vor lässt.