Unter Beobachtung von Joachim Spitz (erste Reihe, von links), Justizminister Guido Wolf, Oberbürgermeister Jürgen Roth, Siegfried Gänsler, Vorstandsvorsitzender der Schwenninger Krankenkasse, und wbg-Geschäftsführer Rainer Müldner führt Christoph Hügl-Valenta den zahlreichen Gästen verschiedene Übungen an dem Street-Workout-Park vor. Foto: Pohl

Trainingsgelände ist ab sofort nutzbar. Projekt hat 75.000 Euro gekostet.

Villingen-Schwenningen - Nur ein halbes Jahr liegt zwischen dem Planungsbeginn und der Fertigstellung des Street-Workout-Parks am Vorderen See. Im Beisein zahlreicher Gäste wurde dieser nun am Mittwochvormittag feierlich eingeweiht.

Oberbürgermeister Jürgen Roth fasste die Entstehung des neuen Freizeit- und Sportgeländes in seiner Ansprache mit einem Satz zusammen: "Könnt’ mer net..." Dieser einfache Impuls durch Physiotherapeut Wladimir Reisich hat letztlich dazu geführt, dass so etwas entstanden ist, sagte Roth mit Blick auf die Sportgeräte. Reisich hatte sich mit der Idee eines solchen Parks an Joachim Spitz von der ProKids-Stiftung gewendet, der wiederum die Idee in Zusammenarbeit mit dem städtischen Amt für Jugend, Bildung, Integration und Sport (JuBIS) weiterverfolgt hat.

Das Resultat einer Planung, in die auch Jugendliche eingebunden waren, steht nun am Vorderen See: Ein barrierefreier Gerätepark, an dem sich jeder kostenlose sportlich betätigen kann. Rund 75.000 Euro hat das Projekt gekostet, das laut Joachim Spitz durch "einen erheblichen Beitrag" der Schwenninger Krankenkasse und weiteren Sponsoren finanziert wurde.

Schirmherr des Street-Workout-Parks ist der Bundestagabgeordnete Thorsten Frei, der allerdings am Mittwoch verhindert war. Stellvertretend für ihn kam Justizminister Guido Wolf, der nach eigenen Angaben "den Blick durch die Brille von außen" hat. "Ich verfolge die Aktivitäten der ProKids-Stiftung schon lange und ich muss sagen, Joachim Spitz macht seinem Namen alle Ehre. Was er hier bewirkt ist einfach spitze!" Dieser Park sei eine Investition für Jugendliche und schaffe ein Angebot, um seine sportlichen Fähigkeiten zu fördern. Am Ende kam dann doch noch der Justizminister in Wolf durch: "Wir wissen, dass die Ausgeglichenheit einer Person durch Bewegung gefördert wird. Sie haben hier also die Grundlage geschaffen, dass später in unseren Gefängnissen weniger Belegung ist", sagte er mit einem Schmunzeln.

Nachdem Pfarrer Michael Schuhmacher die Anlage mit Worten aus der Bibel und Weihwasser eingeweiht hat, gab es für die Anwesenden eine Kostprobe, was an und auf den Geräten alles möglich ist. Christoph Hügl-Valenta, den Joachim Spitz aus dem Fitnessstudio kennt, zeigte ein kurzes Workout. Ob Rückenmuskulatur, Bizeps, Trizeps oder Bauch und Beine – hier kann jeder nach seinen sportlichen Fähigkeiten und mit seinem eigenen Körpergewicht trainieren.

Die Nutzung steht jedem offen, dafür haben die Verantwortlichen vor allem durch die Barrierefreiheit gesorgt. Zudem wollen sowohl die benachbarte Physiotherapie-Praxis Reisich und Neumann als auch die Schwenninger Krankenkasse zukünftig Workshops anbieten. An vorderster Stelle steht für Joachim Spitz allerdings, dass Jugendliche dort Spaß und Freude haben.