Sie freuten sich bei der Spendenübergabe über die geknackte 3000-Euro-Marke: (von links) Carolin Koke, Michael Hummel, Thomas Müller, Stefan Wiesbaum, Ute Löschel, Melanie de Surmont und Martin Hummel. Foto: Zimmermann Foto: Schwarzwälder Bote

Spende: Gilde knackt magische Grenze und beschenkt Klinik

VS-Villingen. Wenn die "Zöllner" der Gockelgilde einmal im Jahr die historischen Zoll-Uniformen von Baden und Württemberg anno 1806 anziehen und von den das Zollhäusle durchfahrenden Blechkarossen am Schlagbaum ein Wegegeld einkassieren, dann darf sich eine karitative Einrichtung freuen.

Seit 2011 finden diese Zollaktionen regelmäßig an einem Freitagnachmittag vor Fasnet zwischen 12 und 18 Uhr statt. Zuvor hatte es 1996 eine einmalige ganztägige Aktion von 6 Uhr morgens bis 6 Uhr abends zugunsten der Nachsorgeklinik Tannheim gegeben. In diesem Jahr floss der Erlös erstmals wieder der Nachsorgeklinik zu und besonders erfreulich, erstmals wurde die 3000-Euro-Marke geknackt.

Baden-Württemberg-Ticket

Manche fahren in der Zwischenzeit extra durch, wenn sie wissen, dass diese Aktion ansteht, erklärt die Vorsitzende Melanie de Surmont. Kassiert werde aber nur einmal, die Rückfahrt ist umsonst, da gibt es ein extra Baden-Württemberg Ticket, es sei denn: Zu einem freiwilligen Obolus sage man nicht nein.

Finanzchef Thomas Müller von der Nachsorgeklinik erläuterte den Gockelern das Konzept des Hauses und die damit verbundene Finanzierung des Klinikbetriebes. Für Müller ist es bizarr, dass ein zu 100 Prozent ausgelastetes und erfolgreich geführtes Haus durch das Abrechnungssystem im Gesundheitswesen immer noch mindestens auf Spenden von rund 600 000 Euro jährlich angewiesen ist. Damit sich jeder ein anschauliches Bild vom Betrieb machen konnte, schloss sich für die Gäste unter der Leitung von Ute Löschel von der Tannheim Klinik eine informative Führung durch das Haus an.