Mahnwachen gehen zunächst bis März weiter. Gespräch mit Gemeinderäten und OB steht noch aus.
Villingen-Schwenningen - Die Stolperstein-Befürworter sind weiterhin aktiv. Beim dritten "runden Tisch" im Martin-Luther-Haus ist die weitere Vorgehensweise besprochen worden. Baldmöglichst soll der gemeinnützige Verein Pro Stolpersteine gegründet werden. Für März oder April ist die erste Versammlung geplant.
Rund 30 Personen waren beim jüngsten Treffen zugegen. Ungeduldig warten die Stolperstein-Befürworter auf das Gespräch mit Gemeinderäten, das Oberbürgermeister Rupert Kubon vorgeschlagen habe. Bislang stehe aber kein Termin fest, heißt es im Protokoll des "runden Tisches".
Bis März sollen die sonntäglichen Mahnwachen vor dem Villinger Münster in der jetzigen Form stattfinden. Unter dem Aspekt, dass "etwas bleiben soll", werden Namen und Daten der Opfer mit Sprühkreise auf dem Platz der Mahnwachen aufgeschrieben. Geplant ist, sie am 9. November wieder aufzunehmen. Die "wandernden Stolpersteine" wandern weiterhin durch die Kirchen der Stadt. Die beiden Homepages www.pro-stolpersteine-vs.de und www.vs-fuer.stolpersteine.org sollen eventuell zusammengeführt werden.
Positiv aufgenommen wurde der Internetauftritt von den Abiturienten Johannes Hebsacker und Felix Flaig von den St-Ursula-Schulen. Darin werden detailliert mehrere Lebensläufe von jüdischen Mitbürgern dargestellt.
Dass die Stolperstein-Debatte nach wie vor auch für überregionale Berichterstattung interessant ist, zeigt ein Beitrag in der Sonntagsausgabe der Frankfurter Allgemeinen. Da heißt es: "Die Stimmung ist noch immer aufgeladen. Renate Breuning, die Vorsitzende der CDU-Fraktion im Gemeinderat, giftet auf Nachfrage in den Telefonhörer: ›Geilen Sie sich nicht daran auf, das ist ein Thema, das außerhalb Villingen-Schwenningens eigentlich niemanden etwas angeht.‹ Ihre Position in der Auseinandersetzung will sie gar nicht mehr erläutern, schließlich sei 2004 alles gesagt worden."