Foto: Schück

"Wir sind dagegen": 200 Menschen protestieren an Schweizer Grenze mit Nachdruck gegen Schließung.

Schwarzwald-Baar-Kreis - "Dieses Miteinander sendet ein starkes Signal nach Bern". Tief beeindruckt von der großen Resonanz auf den Aktionstag am Zollamt Bargen zeigte sich IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Albiez.

Mehr als 200 Gäste waren gestern zum Schweizer Zollamt Bargen gekommen. Die Schweizer Gewerkschaft "Garanto", die eidgenössisches Grenzpersonal vertritt, verteilte grüne Westen mit der Aufschrift "Wir sind dagegen". Es gab Wiener Würstchen". "Das Zollamt Bargen muss erhalten bleiben", forderte Albiez, dessen Kammer als "starker Motor" für die Aktion gelobt wurde. Diese wurde freilich auch wortgewandt von den Schweizer Politikern und Unternehmern unterstützt. "Die Folgen einer Schließung wären gravierend für die Nordschweiz und Südbaden", sagte der Schaffhauser Regierungsrat Reto Dubach, der auch Vorsitzender der Randenkommission ist. "Klar ist, dass dann an der Grenzstation Thayingen 1350 statt wie bisher 1100 Lastwagen pro Tag einfahren würden", erklärte er. "Unsere deutsch-schweizerische Grenzregion profitiert in erheblichem Maße von den engen kulturellen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Beziehungen", heißt es in der Resolution, die Thomas Albiez an den Schaffhauser Ständerat Hannes Germann aushändigte. "Die Unterzeichner repräsentieren in der Summe knapp 120 000 Unternehmen in einer Region mit mehr als 3,5 Millionen Einwohnern. Damit sich dieser gemeinsame Lebens- und Wirtschaftsraum auch zukünftig weiterentwickeln kann, fordern wir mit Nachdruck den Erhalt des Zollamtes Bargen", heißt es darin. Ohne eine Zollabwicklung in Bargen werde die flexible, reibungslose Abwicklung des grenzüberschreitenden Warenverkehrs in der sogenannten Randenregion nicht möglich sein.

Dieses starke Signal und der enge Schulterschluss signalisieren, so Albiez: "Wir sind im Gespräch, wir sind handlungsfähig". Auch die Handwerkskammer Konstanz war mit Fachbereichsleiterin Soja Zeiger-Heidmann vor Ort. "Es betrifft alle Handwerker, wenn die Schweiz das Zollamt schließt", sagte sie: "Handwerk ist ohnehin ein hartes Brot." Zumal es meist kleine und mittelständische Unternehmen seien. Wie der Handwerker Manfred Kienzler aus Vöhrenbach, der ebenfalls das Wort ergriff. "Wir brauchen das Zollamt", sagte er. Gewerkschaftssekretärin Heidi Rebsamen wies auf die Bedeutung von Grenzkontrollen im Zeitalter des Terrorismus hin.

Jürgen Guse, Direktor des Regionalverbandes Schwarzwald-Baar-Heuberg erklärte, die einzige Grenzstation "in unserer Region" sei von enormer Wichtigkeit. Die Achse Stuttgart-Villingen-Schwenningen-Schaffhausen sei als Landesentwicklungsachse ausgezeichnet. Wenn Bargen geschlossen werden sollte, bedeute das erhebliche Nachteile für den Einzelhandel. "Wird aufgegeben das Zollamt Bargen, entwickelt sich alles zum Argen", reimte er.