Die Bürgerwehr erstattet dem neu gewählten Oberbürgermeister Jürgen Roth Meldung. Foto: Kienzler

Kein Aufmarsch mit historischen Waffen: OB Kubon stärkt Mitarbeitern den Rücken.

Villingen-Schwenningen - Zwischen dem Ordnungsamt und der Historischen Bürgerwehr in Villingen stimmt die Chemie nicht. Hinter den Kulissen wurde das in einem ablehnenden Bescheid des Ordnungsamtes deutlich, als die Bürgerwehr mit kompletter Uniform – also auch den historischen Gewehren (ohne Munition) – dem neugewählten künftigen Oberbürgermeister am Wahlsonntag in einer Zeremonie Meldung erstatten wollte.

Am Mittwoch nun meldete sich Oberbürgermeister Rupert Kubon im Gemeinderat zu Wort und stärkte seinen Mitarbeitern den Rücken. Sie hätten korrekt entschieden. Wie gefährlich so etwas sei, habe man auch beim Landestreffen 2017 erfahren, als sich ein Böller aus einem Gewehr gelöst und einen daneben Stehenden dauerhaft am Gehör verletzt habe. Einem Gewählten Bürgermeister Meldung zu erstatten, sei hier keine Tradition, so Kubon, es habe zum ersten Mal stattgefunden. Auf die Argumente des Bürgerwehrkommandanten Böhm, wonach das landauf, landab gute Sitte sei, ging er nicht ein.

Ordnungsamtsleiter Ralf Glück jedoch zeigte sich "verwundert, wie man hier mit dem Waffenrecht umgeht", dieses sei in den letzten Jahren noch einmal verschärft worden, darüber hinaus sei eigentlich sogar das Tragen der "Säbel" in Frage zu stellen, "wenn man sieht, wie einzelne, auch der Kommandant, mit geschultertem Säbel mitten durch die Menge gehen", so Glück, "und umstehenden fast das Auge ausstechen". Er wolle sich zur Bürgerwehr, "insbesondere zu deren Zuverlässigkeit und ähnlichem" nicht weiter äußern, so Glück. An der Erhebung der 50 Euro Gebühr hielt er zudem fest. Die Bürgerwehr habe auf den Bescheid ausdrücklich bestanden, er sei gar nicht vorgesehen gewesen. "Die Gebühr haben wir mit 50 Euro noch relativ gering abgesetzt", so Glück.