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Einigkeit mit Firma Steinel. Gremien müssen Mehrkosten genehmigen.

VS-Schwenningen - Kommt tatsächlich die langersehnte Lösung für die Anwohner der Spittelstraße? Seit der Vollsperrung kommen einige von ihnen nicht mehr zu ihren Autostellplätzen. In den Ausschüssen kommende Woche wird über eine Alternativfläche beraten.

Es sieht tatsächlich danach aus, als tragen die Beschwerden der Anwohner und die Bemühungen zweier Stadträte Früchte. Wie die Vorlage für die Sitzung des Technischen Ausschusses zeigt, soll dieser am kommenden Dienstag, 12. Juni, darüber beraten, ob das Privatgelände der Firma Steinel an der Spittelstraße auf Kosten der Stadt so ertüchtigt wird, dass Anwohner während der Bauphase dort parken können.

Wie der Schwarzwälder Bote bereits mehrfach berichtete, erreichen Anwohner der Dauchinger- und Spittelstraße durch die Vollsperrung in diesem Bereich derzeit ihre Stellplätze und Tiefgaragen nicht mehr mit dem Auto. Noch vor dem Einrichten der Baustelle hatten Anlieger, aber auch die beiden Stadträte Dirk Sautter (CDU) und Siegfried Heinzmann (SPD), in der Bürgerinformationsveranstaltung am 19. April darauf hingewiesen, dass dieses Problem kommen wird. Seither hatte die Verwaltung Gespräche mit Eigentümern von Privatflächen geführt und nach Ausweichflächen gesucht.

Mögliche Flächen

Wie der Sitzungsvorlage zu entnehmen ist, hat das zuständige Amt für Straßenbau, Stadtgrün und Altlasten folgende "brachliegenden Flächen" untersucht:

Baulücke Dauchinger Straße: Die etwa 350 Quadratmeter große Fläche der Firma Krieger Bau GmbH kann nach Prüfung nicht genutzt werden, "da dies eine sehr kleine Fläche ist und die vorhandenen Altlasten voraussichtlich hohe Entsorgungskosten verursachen würden", heißt es in der Vorlage.

Alter Angel/Alte Herdstraße: Die derzeit abgesperrte Fläche zwischen "Alter Angel", "Alte Herdstraße" und "Neuer Angel" umfasst rund 1500 Quadratmeter. Allerdings wird hier befürchtet, dass aufgrund der Entfernung zur Spittelstraße eher umliegende Anwohner, Gewerbetreibende und vor allem Studenten parken würden. Folglich wäre diese Fläche keine Entlastung für die betroffenen Anwohner.

Ehemalige Firma Hahn: Die offenbar einzige Lösung bietet tatsächlich das ins Gespräch gebrachte Gelände der ehemaligen Firma Hahn an der Spittelstraße. Auf der rund 1000 Quadratmeter großen Fläche gibt es nach Angaben des zuständigen Amtes keine Altlasten und der Parkplatz könnte von Mitte Juni bis Dezember – "mit Unterbrechungen durch die Baustelle" – für voraussichtlich vier Monate genutzt werden. Eigentümer der Fläche ist die Firma Steinel, die nach Auskunft der Stadtverwaltung "bereit ist, dieses Grundstück zur Verfügung zu stellen". Provisorisch könnten dort 32 Stellplätze entstehen. Die Kosten für die Herstellung inklusive einer entsprechenden Miete an die Firma Steinel würden sich auf rund 26 .700 Euro belaufen.

Parkhaus Muslen: Als Alternative prüfte die Stadt die kostenpflichtige Möglichkeit im Parkhaus Muslen. Dort sind insgesamt 410 Plätze zur Verfügung. Würden dort ebenfalls 32 Stellplätze für den gesamten Zeitraum von sieben Monaten angemietet, würden sich die Kosten bei einem Monatspreis von 51,50 Euro pro Stellplatz auf rund 11. 500 Euro belaufen. "Die Realisierung einer allgemeinen Nutzung für eine begrenzte Anzahl an Stellplätzen durch die gesamte Öffentlichkeit scheint technisch sehr schwierig und müsste mit dem Betreiber des Parkhauses geklärt werden", heißt es in dem Sitzungspapier. Aus diesem Grund spricht einiges für das Hahn-Gelände. Zumal auch die Kosten von knapp 27.000 Euro gedeckt werden könnten. Von der Haushaltsstelle "Barrierefreier Zugang Bahnhof Villingen" seien noch 56. 000 Euro verfügbar.

Aktueller Stand

Im Moment stehen den Betroffenen kostenfreie Parkplätze lediglich am Deutenberg zur Verfügung, oder im Bereich Marktplatz und Metzgergasse – diese sind mittels Parkscheibe allerdings nur zeitlich begrenzt nutzbar.

Kommende Woche beraten der Technische Ausschuss (12. Juni) und der Verwaltungsausschuss (13. Juni), beschließen wird ein mögliche Lösung dann der Gemeinderat am Mittwoch, 26. Juni.