Wo bislang eine Parkscheibe genügte, muss jetzt ein Ticket gelöst werden. Bezahlung per Handy kommt nicht.
VS-Schwenningen - Das Parkraumkonzept für Villingen-Schwenningen ist seit dem 1. Januar in Kraft. Umgesetzt hat es die Stadt bislang aber nur teilweise. Das ändert sich: Die Zonen, in denen bisher eine Parkscheibe verlangt wurde, werden mit Parkscheinautomaten aufgerüstet.
Die Besucher der Volkshochschule in der Schwenninger Metzgergasse werden gestern nicht schlecht gestaunt haben: Wo sie jahrelang bis zu drei Stunden lang kostenlos ihr Auto abstellen konnten, müssen sie jetzt in den Geldbeutel greifen. Am neu aufgestellten Parkscheinautomat muss ein Ticket für ein Euro pro Stunde gelöst werden. Die Höchstparkdauer ist auf 120 Minuten beschränkt worden.
Damit lässt die Stadt – sieben Monate, nachdem es der Gemeinderat beschlossen hatte – Taten folgen beim Vorhaben, die gebührenfreien Parkplätze in den Innenstädten der Doppelstadt abzuschaffen sowie Höchstparkdauer und Preise anzugleichen.
"Das Parkraumkonzept wird sukzessive umgesetzt. Jetzt geht es eben noch um die Installation und Nachrüstung der Parkscheinautomaten", erklärt Nicolas Lutterbach, Pressesprecher der Stadt, auf Nachfrage unserer Zeitung. In weiteren Zonen in Villingen und Schwenningen, in denen aktuell die Parkscheibe genügt, werde dies "in den nächsten Wochen" folgen, so Lutterbach. In der Schwenninger Gartenstraße beispielsweise wird der Bereich, in dem ein Parkschein gelöst werden muss, verlängert. Zumindest das Fundament für den neuen Automaten steht bereits.
Zeitpunkt für Änderungen steht noch nicht fest
Wann genau die Änderungen in den verbleibenden Straßen anstehen, lasse sich nicht abschätzen, erklärt Lutterbach. Warum sich die Umsetzung des Konzepts seit Monaten hinzieht, begründet er einerseits mit den langen Lieferzeiten der Automaten und andererseits mit der engen personellen Besetzung in der Verwaltung. "Das läuft ja alles neben dem laufenden Tagesbetrieb und wir sind sicherlich auch nicht die einzige Stadt, die Automaten bestellt hat", meint er.
Für Diskussionsstoff hatte das Parkraumkonzept bereits Anfang dieses Jahres gesorgt, als die Stadt die damals neu beschlossenen Parkgebühren nicht angepasst und von den Bürgern dadurch teilweise zu viel Geld verlangt hatte – ohne dies zurückzuzahlen. Dort, wo eine Parkscheibe genügte, kamen die Bürger hingegen günstiger davon. Bis jetzt.
Überlegt hatten die Stadträte außerdem, ob es nicht praktisch wäre, dass Bürger ihre Parkgebühren künftig alternativ mit Handy und Smartphone bezahlen können. Doch diese Überlegung ist vom Tisch. "Das wird es in Villingen-Schwenningen nicht geben. Zumindest nicht in absehbarer Zeit", stellt Nicolas Lutterbach klar. Die Gründe dafür seien die aufwendige Wartung und Umrüstung der Parkautomaten mit einer speziellen Software. "Mir ist außerdem keine Stadt in unserer Größenordnung bekannt, die diese Art der Bezahlung anbietet", fährt Lutterbach fort.
Er wolle zwar nicht Äpfel mit Birnen vergleichen, aber einst habe die Stadt die Parkschein-Bezahlung mit der Geldkarte abgeschafft, weil dies kaum genutzt worden war. "Die Bezahlquote war minimal, das stand einfach in keinem Verhältnis mehr", erinnert sich der Pressesprecher. Und so sind auch die Autofahrer in der Metzgergasse oder der Gartenstraße erst einmal auf Bargeld angewiesen.