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Die KOD-Kontrollen waren also alles andere als effektiv, die hohe Zahl an Beschwerden blieb aber. Wie also dem Problem beikommen, wenn das KOD-Personal bereits bis zum Anschlag arbeitete und auch in "Zivilkleidung" (was ebenfalls getestet wurde) meistens gleich erkannt wurde? So sei der Gedanke entstanden, Mitarbeiter aus anderen städtischen Abteilungen auf "Zivilstreife" zu schicken. Diese sollen, so die Aufgabe, beobachten, ob die Datenerhebungen der Gäste in den einzelnen Betrieben korrekt ablaufen, konsequent Masken benutzt und Abstandsregeln eingehalten werden. Verstöße werden dann an den KOD weitergeleitet, der dann aktiv wird. Dennoch dürften sich die Kontrollen durch "Zivile" in Grenzen halten. Immerhin gibt es in VS etwa 330 Gastronomiebetriebe. Verstärkt werden die KOD-Streifen, insgesamt zehn Leute, nun durch 23 städtische Mitarbeiter. Doch nicht nur diese Betriebe werden kontrolliert, erörterte Glück. Die Beschwerden, verdeutlichte er, dehnen sich auf alle Gewerbebetriebe aus.
Wie wichtig eine gut geführte Datenerhebung in Gastrobetrieben sei, führte Ralf Glück an einem Beispiel auf. Über das Gesundheitsamt im Landkreis habe das Bürgeramt erfahren, dass eine "hochinfektiöse Person" Ende Juli zwei Gaststätten besucht habe, doch die Spuren konnten nicht mehr nachvollzogen werden. Die "Person" bleibt bis heute, was sie schon damals war: Eine Unbekannte. Ein mulmiges Gefühl für alle verantwortlichen Stellen. Als Ortspolizeibehörde, so Glück, "müssen wir dafür sorgen, dass die Maßnahmen zum Infektionsschutz eingehalten werden", die Infektionsketten nachvollzogen werden können und die Zahlen auf einem stabilen Niveau bleiben. Zeitlich sind den zivilen Streifen zwar keine Grenze gesetzt. Mitarbeiter seien auch nachts unterwegs, um das Treiben zu beobachten. Angesichts der vielen Betriebe und der vergleichsweise geringen Zahl an Kontrolleuren könne es jedoch nur bei Stichproben bleiben.
Fernsehen in VS
Noch andere interessieren sich für die Zivil-Streifen und vor allem dafür, was die Gastronomiebetriebe davon halten. Ein TV-Team sei, hieß es aus der Branche, in VS unterwegs gewesen, um ein Meinungsbild aufzuzeichnen.
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