Das Landratsamt sucht nach Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge. Foto: Pleul

Landratsamt muss im Kreis mindestens 300 Menschen unterbringen. Alte Fabrik in der Schuberstraße im Blick.

Villingen-Schwenningen - Zusätzlichen Platz für mindestens 300 Flüchtlinge muss das Landratsamt angesichts der weltweiten Konfliktherde in den nächsten zwölf Monaten in Gemeinschaftsunterkünften im Schwarzwald-Baar-Kreis schaffen. In der Schubertstraße 29 in Schwenningen ist die Kreisverwaltung auf ein geeignetes Gebäude gestoßen, in dem zwischen 120 und 150 Menschen unterkommen könnten. Es gebe einen Investor, der das alte Fabrikgebäude erwerben und umbauen wolle, um es dann dem Landkreis zu vermieten, erklärte Sozialdezernent Jürgen Stach dem Gemeinderat.

Landrat Sven Hinterseh sei an die Kommunen im Kreis herangetreten, ihn bei der Suche nach Unterbringungsmöglichkeiten zu unterstützen, betonte Oberbürgermeister Rupert Kubon. Diese sichere er ihm gegen jegliche Widerstände zu, stellte Kubon klar. Die wachsende Zahl an Flüchtlingen gerade auch aus Syrien stelle die Landkreise vor große Herausforderungen. Und in einer unsicher gewordenen Welt sei es eine gemeinsame Verantwortung, diesen Menschen zu helfen. Sein Mitarbeiter Eberhard Weckenmann sei fast täglich unterwegs, um nach Gebäuden zu suchen, betonte Stach. Denn die Landesaufnahmestelle in Karlsruhe platze aus allen Nähten. Mit der Schubertstraße 29 biete sich eine Lösung, die rasch umzusetzen sei. Ein ideales Gebäude gebe es sicher nie, und mit Einwänden sei immer zu rechnen, ist sich der Sozialdezernent sicher, dass auch dieser Standort auf Kritik stößt.

Unmut äußerte sich im Gemeinderat an der Gesetzesvorschrift, die Flüchtlinge für 24 Monate in Gemeinschaftsunterkünften unterbringen zu müssen. Aber auch die Lage in der Schubertstraße stieß nicht nur auf Zustimmung. Dass die Menschen in dieser Situation Unterstützung benötigen, waren sich die meisten jedoch einig. Ein weiterer zur Diskussion stehender Standort sei das ehemalige Schwesternwohnheim am Villinger Krankenhaus, erläuterte Stach. Doch da gebe es das Problem, dass es an eine zentrale Heizungsanlage für das ganze Areal angeschlossen sei. Die Gespräche seien jedoch noch nicht abgeschlossen.