Güney Birdüzer (links) und sein Geschäftspartner Engin Alaaddin fühlen als neue Eisbär-Pächter wohl, wollen sich aber noch nicht auf einen längerfristigen Vertrag festlegen. Die Fans sind froh, dass der Kneipen-Betrieb wieder aufgenommen wurde. Foto: Bloss

Güney Birdüzer betreibt seit zwei Monaten den Eisbären in der Helios-Arena. Pacht-Verlängerung noch unsicher.

VS-Schwenningen - Seit rund zwei Monaten zieht die Stadiongaststätte Eisbär die Eishockey-Fans vor und nach den Wild Wings-Heimspielen wieder zum geselligen Plausch an. Doch ob der neue Pächter Güney Birdüzer auch nach der Saison den Betrieb weiterführt, ist fraglich.

Freitagabend, eine Stunde vor Spielbeginn der Wild Wings gegen die Iserlohn Roosters: Allmählich füllt sich der Eisbär mit euphorisch gestimmten Eishockey-Fans. Unter ihnen sind auch Jürgen Müller und Matthias Lepioda, die seit über drei Jahrzehnten ihre Lieblingsmannschaft am Bauchenberg anfeuern und dies stets mit einem Bier im beliebten Eisbären verknüpfen. "Es ist vor allem vor dem Spiel ein schöner Anlaufpunkt", meint Jürgen Müller.

Die passionierten Fans sind froh, dass ihre einstige Stammkneipe wieder geöffnet hat, mussten sie sich doch am Saisonanfang zunächst eine andere Location suchen. Nach der Wiederöffnung im Oktober sei der Start eher zäh gewesen, konnte Matthias Lepioda beobachten, doch seit den vergangenen drei Heimspielen sei der Zulauf der Fans wieder größer.

Ein Rückblick: Nachdem die bisherige Pächterin Radmila Schmidt den Pachtvertrag aufgelöst hatte, stand die traditionsreiche Stadiongaststätte am Mooswäldle ab August leer, einen neuen Mieter konnte die Inhaberin, die Kunsteisbahn VS GmbH, auch für die ersten Heimspiele in der neuen Saison nicht finden. Seit Mitte Oktober betreibt nun Güney Birdüzer, genannt "Chicco", der bereits aus der Donaueschinger Gastronomie- und Eventlandschaft bekannt ist, das Lokal zu den Wild-Wings-Heimspielen.

"Es war höchste Zeit, dass der Eisbär wieder offen hat. Denn das ist unsere Fankneipe in Schwenningen, die gehört zum Eishockey einfach dazu", sagen die Fans Klaus Witzemann und Hans-Peter Heubel aus Balingen. Hier können sie das obligatorische Weißbier vor dem Spiel trinken und über die vergangenen Partien "fachsimpeln." "Ein geschlossener Eisbär, so etwas darf nie wieder passieren", heißt es vonseiten des Werkhaus Fanclubs, dessen Mitglieder gut gelaunt an der Theke stehen.

Und was sagt der neue Pächter selber zum Eisbär-Betrieb? "Es macht Spaß, aber es ist vor allem personaltechnisch schwierig zu stemmen", meint Birdüzer. Ein täglicher beziehungsweise ganzjähriger Betrieb rentiere sich einfach nicht, deshalb habe der Eisbär nur zu den Heimspielen der Wild Wings geöffnet. Und so müsse man für eine mögliche Pachtverlängerung den weiteren Saisonverlauf abwarten.

Zusätzlich betreibt Birdüzer an den Wochenenden sowie in den kommenden Schulferien durchgehend das Kufen-stüble für den allgemeinen Eislauf, Reservierungen für Feiern sind möglich. Auch für die Sitzungen der Fanclubs stehe der Eisbär zur Verfügung. "Wir sind erstmal optimistisch und hoffen, dass sich der Betrieb noch steigert."