Schülerinnen lernen bei Girls’Day-Akademie Technik kennen

Schwarzwald-Baar-Kreis. "Wir möchten die Studentinnen der Girls’Day-Akademie für Mathematik mit schwarz-weiß begeistern. Mathematik bildet Strukturen ab, die es zu erkennen und zu nutzen gilt", so Olaf Neiße beim Auftakt seiner spannenden Unterrichtseinheit "Mathematik in der Praxis". Die "Studentinnen" sind 18 Schülerinnen aus achten und neunten Klassen des Otto-Hahn-Gymnasiums Furtwangen und des Schwarzwald-Gymnasiums Triberg.

In den Seminarräumen der Hochschule Furtwangen (HFU) erfahren sie alles über Strichcodes, und weitere Arten von Codes, wie man sie entschlüsselt und auch selbst gestaltet, mit schwarz und weiß. Unterstützt werden die Mädchen bei der praktischen Umsetzung ihres Projektes von Xenia Seng, Mitarbeiterin der HFU.

Beispielsweise beim Zerlegen des Schaltgetriebes eines Autos, um auch dort mathematische Strukturen zu erkennen. "Die Schülerinnen zeigen ein sehr hohes Engagement und Interesse beim Experimentieren und Forschen", sagt Nadine Scharm, Projektleiterin beim Bildungsträger BBQ.

"Mit der Girls’Day Akademie sprechen wir Mädchen an, die sich in der Phase der Berufsorientierung mit Technik auseinandersetzen und sich für diese spannende Welt begeistern lassen wollen." Über das gesamte Schuljahr kommen die 18 Schülerinnen jeden Freitag von 14 bis 17 Uhr zur Girls’Day Akademie zusammen.

Mathematik in der Praxis, ein Lötworkshop, Sicherheit im Internet- Umgang mit sozialen Netzwerken, Duftöl-Herstellung mit Hilfe verschiedener chemischer Verfahren, Robotik, Energie aus der Sonne, Funktionsweise und Bau einer Solarzelle, regenerative Energien, Energie aus Sonne und Wasser und eine Hochschulrally stehen auf dem Programm.

Hinzu kommt eine Exkursion ins Technorama zum selbstständigen Experimentieren, außerdem Betriebsbesichtigungen in der Region, Teamtraining und Präsentationstechniken. "Die junge Frauengeneration in Deutschland verfügt über eine besonders gute Schulbildung", sagt Sandra Husseck, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Agentur für Arbeit.

Trotzdem entscheiden sich die Mädchen im Rahmen ihrer Ausbildungs- und Studienwahl noch immer überproportional häufig für "typisch weibliche" Berufsfelder und Studienfächer. Damit schöpfen sie ihre Berufsmöglichkeiten nicht voll aus; den Betrieben fehlt aber gerade in technischen und techniknahen Bereichen zunehmend qualifizierter Nachwuchs.“ Die Teilnahme an der Girls’Day Akademie ist für die Mädchen kostenlos.

Finanziert wird das Mädchen-Technik-Spezialangebot je zur Hälfte von Südwestmetall und der Agentur für Arbeit.

Die HFU stellt die Räume und wissenschaftliche Mitarbeiter zur Verfügung. Im Anschluss erhalten alle Teilnehmerinnen der Girls’Day Akademie ein Zertifikat.