Nicht nur auf Zustimmung stößt der geplante Solarpark Spitalhöfe in Pfaffenweiler. Foto: Stephan Leyk – stock.adobe.com

Kritik an Umwandlung der landwirtschaftlichen Fläche bei Spitalhöfen. Suche nach Standorten.

Villingen-Schwenningen - Bei der Diskussion über den Solarpark Spitalhöfe in Pfaffenweiler kochten im Technischen Ausschuss die Emotionen hoch. Nach langer Diskussion einigte sich das Gremium, das Verfahren erst einmal zurückzustellen und zunächst einen Suchlauf zu starten, welche Flächen für solch eine Photovoltaikanlage geeignet sind.

Mit einer Gegenstimme habe sich der Ortschaftsrat Pfaffenweiler nach intensiven Beratungen für die Einleitung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanverfahrens ausgesprochen und gleichzeitig das Gelände für die geplante Photovoltaik-Anlage auf zehn Hektar begrenzt, erläuterte Armin Schott, Leiter des Stadtplanungsamts am Dienstagabend. Der Eigentümer wolle die bisher landwirtschaftliche Fläche in Zukunft nur noch extensiv nutzen und habe einen Investor für den Solarpark gefunden. Aus einer Sicht ist das Gelände für eine solche Anlage geeignet, sowohl die Größe als auch den abgelegenen Standort betreffend. Viele Flächen gebe es vermutlich nicht, die sich für ein solches Projekt anbieten, stellte Schott fest.

Reichlich Gegenwind

Doch im Ausschuss stieß der von der Verwaltung einbrachte Beschlussantrag auf reichlich Gegenwind. Eigentlich sei es nicht Usus, sich gegen den Ortschaftsrat zu stellen, betonte Dietmar Wildi, CDU. Aber seine Fraktion sei gegen die weitere Umnutzung landwirtschaftlich genutzter Felder für die Energieerzeugung. Gerade die Biolandwirtschaft sei auf die klein parzellierte Struktur angewiesen, die immer mehr verschwinde. Natürlich gebe es Handlungsbedarf in Sachen regenerative Energien, aber es bestehe auch die Möglichkeit, Solarmodule auf Dächern anzubringen, schon jetzt falle immer mehr für die Nahrungsproduktion genutztes Ackerland durch die wachsende Zahl an Biogasanlagen weg. Ähnlich argumentierten auch Julia Decke, FDP und Andreas Flöß, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler, die großflächige Photovoltaikanlagen auf weniger wertvollen Flächen beispielsweise entlang von Straßen den Vorzug geben. So brachte Flöß den Antrag ein, auf der gesamten Gemarkung von Villingen-Schwenningen nach geeigneten Standorten für Photovoltaikanlagen zu suchen. Unterstützung fand dieser Vorstoß bei der SPD, angesichts des steigenden Flächenverbrauchs heiße es, Alternativen zu finden und solche Projekte planvoll umzusetzen, erklärte der Fraktionsvorsitzende Edgar Schurr.

Auf Unverständnis stieß diese Haltung bei den Grünen. Der Solarpark könne Pfaffenweiler und einen Teil von Tannheim mit Strom versorgen, unterstrich Elif Cangür. Die CDU sei bisher immer dabei gewesen, neue Baugebiete zu erschließen oder Straßen zu versiegeln, jetzt bringe sie den Flächenverbrauch ins Spiel. Zudem könne das Feld nach dem Abbau der Module auch jederzeit wieder für die Landwirtschaft zur Verfügung stehen. Und ihre Kollegin Ulrike Salat warf ein, dass ein Solarpark auf einer geringeren Fläche weit mehr Strom erzeugt als eine Biogasanlage.

Um dem Investor die Chance offen zu halten, sich mitdem Projekt zeitnah dem Wettbewerb der Bundesnetzagentur stellen zu können, schlug Schurr vor, nicht jetzt über das weitere Bebauungsplanverfahren abzustimmen, wie es die Freien Wähler gefordert hatten, sondern den Beschluss zurückzustellen. Diesem Kompromiss schloss sich der Ausschuss mit zehn Ja- und sechs Neinstimmen an. Bei zwei Enthaltungen gab er grünes Licht für den Antrag der Freien Wähler, in den nächsten Monaten nach möglichen Standorten Ausschau zu halten und Mittel für das Gutachten bereitzustellen.