Coronavirus – kein Wort dürfte in den vergangenen Tagen so sehr

Ein "So gesehen" zum Coronavirus von Kreisredaktionsleiterin Cornelia Spitz:

Coronavirus – kein Wort dürfte in den vergangenen Tagen so sehr strapaziert worden sein wie dieses. Wir sind dazu aufgerufen, uns gewissermaßen aus dem Weg zu gehen, soziale Kontakte zu meiden. Veranstaltungen landauf und landab werden abgesagt oder auf bessere Zeiten verschoben, Versammlungen neu terminiert, die Schulen und Kindergärten geschlossen. Und wissen Sie was?! Es ist paradox, aber: All das bringt uns doch tatsächlich näher zusammen!

Wer am Wochenende die Nachrichten verfolgt und in den sozialen Netzwerken im Internet mitgelesen hat, der wurde Zeuge eines – wie ich finde – tollen Phänomens: Trotz der Sorge, die uns alle vor allem mit Blick auf unsere älteren oder schwächeren Mitbürger umtreibt, krempeln ganz viele gerade jetzt ihre Ärmel hoch und helfen.

Jüngere, rüstige Doppelstädter bieten völlig unbekannten älteren Villingen-Schwenningern an, für sie Besorgungen zu erledigen. So können diese wohlbehütet zu Hause bleiben. Die Einsatzkräfte der Hilfsorganisationen rückten am Samstag aus, um am Schwenninger Messegelände in Windeseile die Corona-Ambulanz einzurichten – möglicherweise Infizierte sollen nicht unnötig Patienten und Mitarbeiter der Schwarzwald-Baar-Klinikums in Gefahr bringen. Krankenschwestern, Altenpfleger, Ärzte, Polizisten, Feuerwehrleute, das Leitstellenpersonal, aber auch Metzger, Bäcker, Verkäufer oder Mitarbeiter von Behörden – sie alle halten während der für viele andere verordneten Zwangspause den Alltag aufrecht oder organisieren ihn bedarfsgerecht neu. Und dabei gehen sie oft auch über ihre Grenzen hinaus. Das ist gelebte und oftmals sogar selbstlose Solidarität – bei all den düsteren Nachrichten und Sorgen, mit welchen wir aktuell konfrontiert werden, ist das doch ein echter und absolut wertvoller Lichtblick. Danke also, Euch da draußen – auch jenen, die ich in der Aufzählung gerade eben möglicherweise vergessen habe.

Währenddessen sind auch wir Zeitungsleute – und Sie, liebe Leser, mit uns – von der Corona-Krise betroffen. Zahlreiche Veranstaltungen, über die wir gerne berichtet hätten, sind abgesagt. Schulen und Kindergärten werden schließen und ihre tollen Aktionen, die wir in Wort und Bild für Sie festgehalten hätten, entfallen. Teile unserer Redaktionen im Schwarzwald-Baar-Kreis wurden ins Homeoffice verlegt, um den Betrieb auch im Falle möglicher Infizierungen aufrecht zu erhalten und Ihnen täglich ein aktuelles Blatt zu bieten.

Der Nachrichtenfluss reißt aber auch jetzt nicht ab, er hat sich nur verändert – tagtäglich erreichen uns neue Meldungen zum aktuellen Stand der Infektionen oder zu neuen Beschlüssen. Viele Bereiche unseren täglichen Lebens in der Doppelstadt werden vorübergehend den aktuellen Gegebenheiten angepasst. Wie reagierten Ämter und Behörden auf die neue Situation und werden in Berlin oder Stuttgart getroffene Entscheidungen lokal umgesetzt? Wie meistern unsere Unternehmen diese Krise? Vor welchen Herausforderungen steht unser Kreisklinikum? Oder wohin können sich die Menschen in welchen Fällen wenden? Das sind wichtige Fragen, denen wir parallel zur Suche nach spannendem oder unterhaltsamem Lesestoff nachgehen. Wir bleiben für Sie dran – und Sie bleiben, bitteschön, gesund!