Starkregen: Stadt plant Risikoanalyse / Beratung am kommenden Dienstag im Technischen Ausschuss

Gefahrenkarten sollen künftig Aufschluss darüber geben: Wo in VS drohen bei Starkregen Überschwemmungen?

Villingen-Schwenningen (cos). Wenn in einem Bereich in kurzer Zeit 40, 60 oder gar 100 Liter Regen auf die Erde prasseln, dann spricht man von Starkregen. So schnell wie der Regen die Erde trifft, kann weder sie noch die Kanalisation ihn aufnehmen. Die Folge sind lokal begrenzte Überflutungen – vollgelaufene Keller, überschwemmte Straßenabschnitte oder durchwässerte Felder. Die Stadtverwaltung hält deshalb die Erstellung von Starkregengefahrenkarten für seltene, außergewöhnliche und extreme Oberflächenabflussereignisse mit nachfolgender Risikoanalyse und darauf aufbauend die Entwicklung eines kommunalen Handlungskonzeptes für "zwingend erforderlich". Vor allem zwischen Mai und August kämpft man hier mit Starkregen, dann häufen sich auch die Einsätze für die Feuerwehren.

2016 waren geringe Schäden bei einem Ereignis in der Spittelstraße, am Deutenberg Sportplatz, in Rietheim und in Pfaffenweiler zu verzeichnen. 2018 waren vor allem die Ortschaften Obereschach und Weilersbach sowie Pfaffenweiler von Überflutungen betroffen. Das erste Mittel der Wahl sind meist selbst gebaute Dämme.

Aber: "Die Erfahrungen zeigen, dass bauliche und nichtbauliche Maßnahmen der öffentlichen und privaten Träger nur auf der Grundlage eines abgestimmten Gesamtkonzeptes die Risiken durch Starkregen wirkungsvoll und effizient reduzieren", so die Verwaltung. Genau hierbei sollen künftig die Gefahrenkarten helfen.

Um diese zu erstellen, kommt ein sehr präzises digitales Geländemodell zum Einsatz, die Oberflächenabflüsse werden aufgrund von fiktiven Starkregenereignissen modelliert. Im Ergebnis erhält man Gebiete, die potenziell gefährdet sind, und eine Risikoanalyse wird möglich. Darauf aufbauend kann man dann Maßnahmen zum Schutz ergreifen – Verwallungen, Leitdämme, Mauern und Gräben beispielsweise.

210 000 Euro soll die Gesamtmaßnahme, bestehend aus den Gefahrenkarten, einer Risikoanalyse und Erarbeitung eines Handlungskonzeptes kosten. Zwei bis drei Jahre soll der Weg bis dahin dauern. Der Technische Ausschuss berät darüber am Dienstag in seiner Sitzung.