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Ehemaliger Freibad-Kiosk kommt weg / Baubeginn im Herbst

Die Firma Seemann Gestellbau wird an der Klippeneckstraße eine neue Produktionshalle bauen. Dazu weichen in diesen Tagen die Bäume vor dem ehemaligen Eingang zum Freibad. Vor Baubeginn im Herbst muss dann auch noch der frühere Kiosk dran glauben.

VS-Schwenningen. Über viele Jahre hinweg erinnerte nur noch der meist abgesperrte Platz sowie die einzelnen Bäume, in deren Schatten einst hunderte Fahrräder abgestellt wurden, an die Schwenninger Freibadzeit. Doch auch das wird bald nicht mehr so sein. Am Mittwoch waren bereits die meisten Bäume Geschichte. Und im Herbst wird mit dem Abriss der mittlerweile maroden Holzbaracke, in der einst Kassenhäuschen und Kiosk untergebracht waren, das nächste Stückchen Erinnerung ausgelöscht.

Erweiterung ist "dringend notwendig"

Denn die Firma Seemann Gestellbau wird auf der Fläche, die noch in Besitz der Stadtwerke Villingen-Schwenningen GmbH ist, eine neue Produktionshalle bauen. "Geplant sind drei Bauabschnitte. Im ersten erweitern wir um 1200 Quadratmeter Produktionsfläche und 400 Quadratmeter Sozialtrakt", erklärt Geschäftsführer Patrick Seemann auf Anfrage unserer Zeitung. Weitere Vergrößerungen seien geplant.

Der Zeitplan sieht vor, dass nach der Baumfällaktion erst einmal wieder pausiert werden muss. "Die Rodung bietet sich jahreszeitbedingt im Moment an", erklärt Seemann. Sobald die Firma das Baurecht habe, werde sie auch das Grundstück von den Stadtwerken erwerben. "Das ist ein laufendes Verfahren, das über die Bühne geht, wenn der Weg für den Bau frei ist", sagt Seemann.

Dass die Holzbaracke im rückwärtigen Bereich erst im Oktober abgebrochen wird, liegt an der Schutzzeit für Fledermäuse. "Zwar waren die Gutachten, die wir in Auftrag gegeben hatten, negativ, dennoch gelten für den Abriss die Schutzzeiten", erklärt der Geschäftsführer.

Wie der Gemeinderat in seiner Sitzung am 21. Februar beschlossen hat, darf die Produktionshalle maximal 15 Meter hoch sein. Die Grenze zum ehemaligen Freibadgelände wird nach Angaben von Seemann begrünt, so dass es für beide Seiten "ein verträgliches Bild" ergibt. "Wir sind da in enger Absprache mit Ulrich Köngeter, dem Geschäftsführer der Stadtwerke", bestätigt Patrick Seemann. Doch nicht nur um optische Lösungen gehe es bei der Einfriedung des Geländes. "Das wird bis zum Beginn der Sommerbadesaison, wenn die Badegäste auch den Außenbereich des Neckarbades nutzen, alles ordentlich abgesichert sein", versichert der Firmenchef.

Bäume werden an anderem Ort ersetzt

Zeitlich stünde Seemann allerdings schon unter Druck, weshalb der Fortschritt eigentlich nicht schnell genug gehen könne. "Aber wir wissen ja wie es ist: Wenn wir im Oktober abreißen und das Wetter mitspielt, können wir vielleicht noch die Bodenplatten legen", schildert Seemann die Idealvorstellung. Dann komme sowieso erst einmal der Winter und wenn es dann im April etwa richtig losgehen könne, sei der Zeitplan klar: "Im besten Fall sind wir im Sommer, realistisch betrachtet aber eher Ende 2019, fertig", erwartet Patrick Seemann inklusive Winterpause eine rund einjährige Bauphase, bis seine Firma die Arbeit in der "dringend benötigten", zusätzlichen Produktionshalle einziehen kann.

Für die gefällten Bäume gibt es übrigens Ersatz: "Das Amt für Stadtgrün hat in diesem Fall eine Ersatzpflanzung verordnet", teilt Madlen Falke von der städtischen Pressestelle mit.