Die knapp einjährige französische Bulldogge Legolass und Timo Seidel sind die besten Freunde. Seidel hat sein Hobby zum zweiten Beruf gemacht: Er ist Hundepsychologe. Foto: Streck

Hundepsychologe Timo Seidel weist Tierhaltern den Weg. Hobby zum Beruf gemacht.  

VS-Schwenningen - Timo Seidels Leidenschaft sind Hunde. Seit seiner Kindheit begleiten den 32-jährigen Schwenninger diese Vierbeiner verschiedener Rassen und Charaktere.

Deshalb hat er das Hobby zu seinem zweiten Beruf gemacht. Der Werkzeugmacher absolvierte im vergangenen Jahr die Ausbildung zum Hundepsychologen in Nordrhein-Westfalen bei Thomas Riepe, der Ausbilder für Hundepsychologie sowie Tierfachjournalist und Tierbuchautor ist. Vor drei Wochen eröffnete Seidel noch eine Hundeschule. Sein Ziel ist es, die Tierhalter und ihre Vierbeiner in kleinen Gruppen zu unterrichten. Dies geschieht auf einem Gelände beim Schwenninger Flugplatz. Sowohl dort als auch generell gilt für ihn, positive Energie gegenüber dem Hund einsetzen. »Die Liebe zum Tier muss überwiegen.« Viele Halter begehen den Fehler, dass sie ihren Hund unter Druck setzen, dies sei nicht gut, wenngleich der Mensch schon die führende Rolle übernehmen soll.

Sein erster Hund sei ein Kampfhund gewesen, erzählt Seidel. Viele Menschen hätten skeptisch reagiert. Doch das negative Bild, das diese Tiere in der Gesellschaft haben, sei völlig unbegründet. Mit keiner Rasse könne eine bessere Bindung zwischen Mensch und Tier aufgebaut werden als mit einem Pit Bull, ist er überzeugt. Viele Menschen ließen sich vom Äußeren eines Hundes leiten und schauten nicht auf den Charakter seiner Rasse. So seien zum Beispiel Hüte- und Treibhunde gezüchtet worden, um wachsam zu sein. Da könne es schon zu Problemen kommen. Alle Welt denke, Collies seien besonders kinderlieb, weil sie den Fernsehhund Lassie in Erinnerung haben. Doch mit diesen Hunden gebe es immer wieder Schwierigkeiten.

Aber als Hundepsychologe bekomme er auch dies hin, denn der Mensch habe die Pflicht, die Hunde an die Umwelt anzupassen und sie zum Freund und nicht zum Feind zu machen. Dabei sei zu beachten, dass jede Rasse anders auf Umweltreize reagiere. Meistens geht er zu seinen »Patienten«, um das Umfeld kennenzulernen. Dabei stellt er oft fest, dass nicht die Hunde ein falsches Verhalten an den Tag legen, sondern die Menschen.

Seit rund zehn Jahren sei die Hundepsychologie auch in Deutschland populär. In Villingen-Schwenningen ist Seidel allerdings jedenfalls bis jetzt der einzige in seiner Branche.