Der Vorstand des Förderkreises "Lebendiges Uhrenindustriemuseum": Klaus Reiner (von links), Ingeborg Kottman, Siegfried Heinzmann und Dieter Krauß. Foto: Bombardi Foto: Schwarzwälder Bote

Museum: Hütt: Übergang an Stadt war unausweichlich / Auch potenzielle Arbeitskräfte stehen jetzt Schlange

Das Engagement der Mitglieder im Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum machte sich im vergangenen Jahr in mehrfacher Hinsicht bezahlt. Die von uhrentechnisch begabten Mitgliedern selbst hergestellten Wecker und Skelettuhren gingen weg wie warme Semmeln.

VS-Schwenningen. Der reißende Absatz an Weckern und Skelettuhren führte zum besten Ergebnis seit der Vereinsgründung im Jahr 1990. 202 verkaufte Wecker bedeuteten gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme um 130 Exemplare. Hinzu addiert sich der Verkauf von 84 Skelettuhren, was die Auflage seit ihrer Einführung auf 362 verkaufte Exemplare erhöhte.

Vorsitzender Siegfried Heinzmann sprach von einem Boom, der dazu führte, dass die Bewerber um einen Arbeitsplatz in der jeden Dienstag geöffneten Uhrenwerkstatt Schlange stehen. Die Uhrenproduktion läuft auf vollen Touren, Werkstattleiter Helmut Kübler kann aus dem Vollen schöpfen.

Heinzmann dankte Ingeborg Kottmann, die bis zur Auflösung des Trägervereins und die Übernahme durch die Stadt während 19 Jahren als Geschäftsführerin des Museums tätig war. In dieser Zeit organisierte sie 18 Ausstellungen mit einer Regeldauer zwischen zwölf und 18 Monaten. Zum Abschluss waren im Vorjahr noch einmal mehr als 5000 Besucher zu Gast.

Die Schwerpunkte seiner eigenen Tätigkeit sah Heinzmann im bürokratisch-organisatorischen Bereich. Dieter Krauß bestätigte die gute Vorjahresbilanz in seinem Finanzbericht.

Über den Übergang des Museums an der Stadt referierte Abteilungsleiter Michael Hütt vom Amt für Kultur. "Steigende organisatorische und finanzielle Anforderungen machten diesen Schritt unausweichlich, der langfristig das ehrenamtliche Engagement der Mitglieder sichert."

Das Museumspersonal sei jetzt bei der Stadt angestellt, eine Halbtagsstelle neu geschaffen und mit Ralf Ketterer hervorragend besetzt. In sicheren Bahnen einer guten Zukunft entgegen laute die Devise des Museums, das in absehbarer Zukunft gemeinsam mit dem Heimatmuseum und der städtischen Galerie zu einem Museumsquartier reifen soll. Hütt geht von maximal fünf Jahren aus.

Neu gehört das Uhrenindustriemuseum dem Museumsverband Baden-Württemberg an, dessen internationale Zusammenarbeit mit den Nachbarländern dazu beiträgt, den Bekanntheitsgrad zu steigern. Zusätzlich wird das Museum in einem Museumspass geführt, der 350 Museen enthält, die zu einem Gesamtpreis von 68 Euro während eines Jahres besucht werden können.

Beibehalten wird, dass das Museum für Hochzeiten und Privatfeiern gebucht werden kann. Inzwischen managen die Kultur- und Tagungsräume VS die Anfragen.

"Wir bauen auf ein solides Fundament auf und beteiligen uns auch in diesem Jahr wieder am internationalen Museumstag und an der langen Kulturnacht", bemerkte Hütt.

Die nächste Ausstellung befasst sich ab Oktober 2018 mit dem Thema Rückblick-Gegenwart und Zukunft des Museums. Ab April 2019 ist eine Ausstellung zum Thema Zeitregime inklusive zwei Seminaren geplant, die sich mit den Themen "Zeit und Kontrolle" und der gesellschaftlichen Entwicklung in Bezug auf das Kontrollieren beschäftigen. Die Wahlen bestätigten den zweiten Vorsitzenden Klaus Reiner und Schriftführerin Ingeborg Kottmann in ihren Ämtern.