Sebastian Klingk Foto: Pohl

Sebastian Klingk gelingt Veröffentlichung in Hochglanz-Magazin. "Ein echtes Highlight in der Corona-Krise."

VS-Schwenningen - Die Fotografie ist sein Hobby, sein Beruf und seine Leidenschaft: Der Schwenninger Fotograf Sebastian Klingk hat mitten in der Corona-Krise einen Coup gelandet und eine ganze Bilderserie in der italienischen Ausgabe des Hochglanzmagazins Playboy veröffentlicht.

Möglicherweise ist es der erste Schritt für Fotograf Sebastian Klingk, der ihm eine Tür aufgestoßen hat. In der Februar-Ausgabe des italienischen "Playboy", die Corona-bedingt allerdings erst im April herauskam, prangt nicht nur Klingks Konterfei, sondern es sind auch acht von ihm geschossene Fotos abgedruckt. "Ein echtes Highlight in der Corona-Krise." Und wie er erzählt, auch in seiner bisherigen Karriere.

Fotowettbewerb als Auslöser für Karriere

Sebastian Klingk ist in Dauchingen aufgewachsen, hat das Gymnasium am Deutenberg besucht und dort 2006 sein Abitur gemacht. "Die Fotografie als Hobby habe ich schon damals für mich entdeckt, als ich unter anderem bei unseren Stufenpartys fotografiert habe", erinnert sich der heute 33-Jährige. Im Abiturjahr nahm er an einem Fotowettbewerb der Firmen Canon und MSN (Microsoft Network) teil und gewann seine erste Spiegelreflexkamera. "Von da an war sie immer mit dabei und ich habe alles fotografiert, was ich gesehen habe", erzählt Klingk.

Und dennoch hatte der Abiturient ursprünglich einen anderen Plan A für seine berufliche Zukunft. Er hatte sich für die Studienrichtung Medical Engineering beworben, wurde allerdings nicht angenommen. "Und für ein Fotografie-Studium war ich nach der Absage dann zu spät dran." Die Richtung blieb allerdings und Sebastian Klingk absolvierte 2006 und 2007 zwei Praktika – bei Fotografen in Leipzig und in Schwenningen.

Es war nur der Plan B

Letzteres mündete nahtlos in seine dreijährige Ausbildung zum Fotografen. "Ein anschließendes Studium kam für mich dann nicht mehr in Frage." Als ein paar Bewerbungen in Deutschlands Großstädten erfolglos blieben, machte sich Klingk 2011 selbstständig. "Ich zog nach Schwenningen und hatte anfangs in meiner Wohnung ein kleines Studio. So hat alles begonnen." Anfangs habe er noch viel Konzertfotografie gemacht. Die Spezialisierung auf "People-Fotografie", wie er es nennt, sei erst später gekommen.

Im Jahr 2014 mietete er mit einem Kollegen sein heutiges Studio in der Grabenäckerstraße an. Dort schießt er unter anderem Bewerbungsbilder, macht Einzel-Shootings oder Familienaufnahmen. Seine Kunden, so beschreibt es Klingk, kämen größtenteils aus der Region zwischen Stuttgart und Konstanz, nicht selten reisten auch Kunden aus Bayern oder der Schweiz an. Und auch er selbst komme etwas rum, insbesondere dann, wenn Gewerbekunden beispielsweise ihre verschiedenen Filialen für Werbezwecke oder den eigenen Internetauftritt ablichten ließen.

Zum Fotoshooting nach Pisa

Doch es gibt auch die andere Seite, außerhalb des Schwenninger Studios und fern ab der heimischen Gefilde. Nämlich dann, wenn Sebastian Klingk nach Thailand für ein Fotoshooting reist, oder eine neugebaute Fabrikhalle im italienischen Pisa als Kulisse nutzt. Und genau dort sind im Oktober 2019 die Bilder entstanden, die sich in der italienischen Ausgabe des "Playboy" wiederfinden.

Der "Star" vor der Kamera ist das Modell Bella Thai, mit der Klingk nach eigenen Angaben schon zwei, drei Mal zusammengearbeitet hat. Bei dem Projekt "Hydrogen is the new sexy" bringt sich nicht nur Bella Thai in Pose, sondern setzt auch entsprechende Wasserstoff-Maschinen der in Pisa ansässigen Firma in Szene. "Als wir das Shooting gemacht haben, war eigentlich noch gar nicht klar, was mit den Bildern passieren soll", erklärt Klingk rückblickend.

Die Geschichte nahm ihren Lauf und der Schwenninger Fotograf bot die Serie dem "Playboy" an – kostenlos. "In diesem Metier muss man hin und wieder in Vorleistung treten, um eventuell einen Fuß hineinzubekommen", erklärt Sebastian Klingk. Die Verantwortlichen in Italien nahmen das Angebot dankend an und präsentierten das Ergebnis auf mehreren Seiten der Februar-Ausgabe, die letztlich im April erschienen ist.

Krise erstmal gemeistert

Doch nicht nur das Hochglanzmagazin in Italien litt unter der Corona-Pandemie. Auch der Schwenninger Fotograf hat schwere Wochen hinter sich. "Ich war im Januar noch bei einem Shooting in Thailand. Dort wurde ich vor dem Abflug schon gesundheitlich gecheckt. Als ich in Zürich landete, interessierte das Thema Coronavirus dort noch niemanden", berichtet er, wie weit das Virus damals noch von Europa weg war.

Die weitere Entwicklung ist bekannt, und so ging ab Mitte März auch für Sebastian Klingk beruflich erstmal nichts mehr. "Ich habe die Soforthilfe von 9000 Euro beantragt und erhalten. Aufträge kamen jedoch erstmal keine rein und die, die ich hatte, musste ich absagen beziehungsweise verschieben."

Sein Startschuss fiel erst wieder mit der "Zwei-Personen-Regelung". Dann waren Bewerbungsbilder und Einzelshootings wieder möglich. Mittlerweile laufe das Geschäft wieder einigermaßen normal. Die Durststrecke von zwei Monaten habe er überwunden. "Jetzt hoffe ich, dass es weiter bergauf geht." Dann klopft vielleicht auch bald schon wieder der "Playboy an.