Rektor Martin Disch berichtete dem Ortschaftsrat Weilersbach, dass die Lehrerversorgung zum Anfang des Schuljahres sehr gut sei. Foto: Preuß Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Ortschaftsrat Weilersbach bezeichnet Beschluss der Nachbarn Obereschach als schlechten Stil

Emotionale Sitzung des Ortschaftsrates Weilersbach: Viele Mitglieder konnten sich nicht mit der geplanten Namensänderung der Grundschule anfreunden und kritisierten Obereschachs Ortsvorsteher Klaus Martin scharf.

VS-Weilersbach. Rektor Martin Disch berichtete dem Gremium, dass die Schule gut ins neue Schuljahr gestartet sei. Während in Obereschach 45 Kinder unterrichtet werden, sind es in Weilersbach 42. Die Lehrerversorgung sei gut, so gut sogar, dass in den jahrgangsübergreifenden Klassen der Unterricht in Deutsch und in Mathematik dreimal pro Woche für jeden Jahrgang geteilt gegeben werden könne. Das Stundendeputat werde absolut paritätisch zwischen den beiden Standorten aufgeteilt, betonte Disch. Er selber sei bis auf mittwochs jeden Tag auch in Weilersbach und jederzeit für Eltern ansprechbar.

Als der Rektor den Plan vorstellte, die Bildungseinrichtung in "Grundschule am Schlossberg" umzubenennen, schlugen die Wogen hoch. "Das kann ich nicht akzeptieren", sagte Paul Hauger. Ihn und weitere Mitglieder des Rates störte insbesondere, vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden. Disch entgegnete, dass es verwaltungsrechtlich nun mal so sei, dass es sich um die Schule Obereschach mit Außenstelle Weilersbach handele und rechtlich nur der Ortschaftsrat Obereschach zuständig sei. Das mag sein, entgegneten mehrere Ratsmitglieder, es sei aber mindestens eine Frage des Stils und des Anstands, die Weilersbacher Seite mit einzubinden.

Anita Seemann bat Ortsvorsteherin Silke Lorke, dem Obereschacher Ortsvorsteher Klaus Martin mitzuteilen, "dass das ganz schlechter Stil ist, über unsere Köpfe hinweg zu entscheiden".

Disch erläutert Gründe

Auch der Hinweis Dischs, dass der Anstoß der Umbenennung nach Wegfall der Hauptschule aus dem Kollegium kam, konnte Paul Hauger nicht bremsen: "Es war und ist schon immer das Ziel von Klaus Martin, uns in Weilersbach die Schule wegzunehmen. Die Namensänderung ist nur der Anfang." Hauger spielte damit auf den seinerzeitigen Vorstoß Martins während der Diskussion des städtischen Schulentwicklungsplanes an, als der Obereschacher Ortsvorsteher Oberbürgermeister Rupert Kubon direkt aufforderte, den Standort Weilersbach zu schließen, um so den Standort Obereschach zu stärken.

Volle Unterstützung sagte der Rat dem Rektor zu, wenn es um die digitale Aufwertung der Schule am Glöckenberg gehe. Hier stellte Disch den Plan vor, WLAN zu installieren und Lernformen mit Laptops in den Unterricht zu integrieren.

Der Diskussion ungeachtet betonte Disch, er sei gerne Rektor der Schule, da ein engagiertes Kollegium, engagierte Eltern und tolle Kinder die Schule tragen. Er stehe für den Ausgleich beider Standorte, am Ende des Tages sei Weilersbach aber eben die Außenstelle. Das müsse ja nicht so bleiben, befand Christoph Stern: "Die Regelung mag ihren Sinn gehabt haben, als es die Hauptschule noch gab. Jetzt, angesichts gleicher Schülerzahlen, macht sie keinen Sinn mehr."