In der Stadtkasse wird auf Schuldenreduzierung Wert gelegt. Foto: Eich

Stadt tilgt jährlich drei Millionen Euro. Abhängig von wirtschaftlicher Entwicklung und Finanzplanung.

Villingen-Schwenningen - Der Schuldenstand der Stadt nimmt zwar stetig ab, aber von Schuldenfreiheit kann noch lange keine Rede sein. Die könnte in 14 Jahren für den Kernhaushalt eintreten, wenn weiterhin jährlich drei Millionen Euro getilgt werden, erklärte Stadtkämmerer Hans Kech. Offenburg hat dies geschafft, die 59.000 Einwohner zählende Stadt ist jetzt die größte schuldenfreie Kommune in Baden-Württemberg.

Die Schulden von Villingen-Schwenningen belaufen sich bei einem Haushaltsvolumen von 252 Millionen Euro momentan im Kernhaushalt (Straßen, Schulen, Kindergärten, ohne Eigenbetriebe und städtische Gesellschaften) auf 41,6 Millionen Euro. Am Ende des Jahres sollen es 38,1 Millionen Euro sein. Zu Beginn des vergangenen Jahres waren es noch 44,9 Millionen Euro Schulden. Grund für diese positive Entwicklung sind keine Neuverschuldungen und die jährlichen Tilgungen. Dieses Jahr kommt laut Kech noch eine Sondertilgung in Höhe von 700.000 Euro für die Erschließung des Schilterhäusles hinzu, wofür einst ein Darlehen aufgenommen worden war.

Ob Villingen-Schwenningen tatsächlich in 14 Jahren ohne Schulden dasteht, hänge auch von der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung ab und von der Finanzplanung. Jedenfalls sei für die nächsten vier Jahre keine Schuldenaufnahme geplant.

Der Eigenbetrieb Stadtentwässerung stand zum Jahresbeginn mit knapp 62,2 Millionen Euro im Minus, zum Jahresende werden es 63,4 Millionen Euro sein. Dies hänge mit den stetigen Investitionen in diesem Bereich zusammen, die sich erst in Jahren amortisieren.

Beim Eigenbetrieb Technische Dienste wird sich der Schuldenstand bis zum Ende des Jahres erheblich vergrößern. Ursache dafür ist der neue Bauhof auf der Steig für 8,7 Millionen Euro, der zum Jahresende bezogen werden soll. Lagen die roten Zahlen Anfang des Jahres bei 4,1 Millionen Euro, werden sie bis Ende 2014 auf 10,2 Millionen Euro geklettert sein.

Werden die Beträge der Eigenbetriebe zum Schuldenstand des Kernhaushalts gezählt, beträgt er 110,31 Millionen Euro, was einer Pro-Kopfverschuldung von 1369 Euro entspricht. Die aktuellen Zahlen für die städtischen Gesellschaften liegen laut Kech noch nicht vor, sie belaufen sich insgesamt auf rund 150 Millionen Euro Miese.